Evangelische Landeskirche Anhalts

Gedenken an die Reichspogromnacht in Anhalt

Dessau-Roßlau, am – Mit Gedenkveranstaltungen und Andachten am 9. und 10. November erinnert die Evangelische Landeskirche Anhalts gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Dessau und Kommunen in Anhalt an die Reichspogromnacht am 9.11.1938. In ganz Deutschland wurden damals jüdische Mitbürger bedroht, misshandelt, verschleppt und ermordet. Über die Hälfte aller Synagogen in Deutschland wurde zum Teil schwer beschädigt, Tausende jüdische Einrichtungen und Geschäfte brannten in dieser Nacht.

In Dessau findet dazu um 11 Uhr ein Gottesdienst in der Kirche St. Georg statt, an den sich um 12 Uhr eine gemeinsame Gedenkveranstaltung mit der jüdischen Gemeinde und der Stadt Dessau-Roßlau anschließt. Diese findet an der Stele in der Askanischen Straße statt, die an die Deportation der Dessauer Juden und die Zerstörung der Synagoge erinnert. Teilnehmen wird auch Landesrabbiner Moshe Flomenmann. Infos: Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch, Tel. 03494 / 20512 -------------- In Ballenstedt ist um 15 Uhr auf dem jüdischen Friedhof eine ökumenische Gedenkstunde geplant, an der neben Vertretern der evangelischen und der katholischen Kirche sowie der Stadt zahlreiche Gymnasiasten teilnehmen. Infos: Pfarrer Dr. Theodor Hering, Tel. 039483 / 291 -------------- In Bernburg findet um 16 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge statt (jetzt Kindertagesstätte „Marienkäfer“, Zugang vom Buschweg aus). Oberbürgermeister Helmut Rieche wird dabei eine Ansprache halten, im Anschluss findet in der nahe gelegenen St.-Marien-Kirche eine ökumenische Andacht statt. Infos: Kreisoberpfarrer Karl-Heinz Schmidt, Tel. 03471 / 33 35 29 -------------- In Zerbst erinnern Evangelische Kirche und Stadt am Sonnabend, 10. November, 17 Uhr, an der ehemaligen Synagoge (Ecke Brüderstraße / Wolfsbrücke) an die Reichspogromnacht. Infos: Pfarrer Thomas Meyer, Tel. 0176 / 203 202 66 --------------------- Vorschau: Am Volkstrauertag, 18. November, besuchen der Landesrabbiner von Sachsen-Anhalt, Moshe Flomenmann, und der Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden, Max Privorozki, um 13 Uhr den Israelitischen Friedhof Bernburg. Sie folgen einer Einladung der überkonfessionellen Arbeitskreises „Jüdische Geschichte in Bernburg“. Eine kleine Ausstellung in der früheren Feierhalle geht u.a. auf das Thema „Deutsche jüdische Soldaten“ ein. Weitere dargestellte Themen: „Ein bedeutender Sozialpädagoge und Jurist aus Bernburg: Berthold Simonsohn“ sowie „Jüdische Friedhöfe im Salzlandkreis“. Der Friedhof ist von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Zu jeder vollen Stunde werden Führungen angeboten. Männer haben nur mit Kopfbedeckung Zutritt. Um eine Spende für die Aufstellung geschändeter Grabsteine wird gebeten. Dessau-Roßlau, 6. November 2007