Evangelische Landeskirche Anhalts

Fürst und Bekenner

Dessau-Roßlau, am – Die Evangelische Landeskirche Anhalts erinnert 2016 und 2017 mit Kooperationspartnern an den bedeutenden Reformationsfürsten Wolfgang von Anhalt. Er starb vor 450 Jahren am 23. März 1566 in Zerbst. Im Zentrum stehen mit Köthen, Bernburg und Zerbst jene Residenzstädte, in denen der Fürst politisch aktiv war und bis heute Spuren hinterlassen hat.

Wolfgang unterzeichnete wichtige Dokumente der Reformation, etwa das Augsburger Bekenntnis 1530, und setzte sich für die Lehre Luthers ein. Kooperationspartner des Gedenkjahres sind die Bernburger Freizeit GmbH, die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt, die Kanzler von Pfau’sche Stiftung Bernburg sowie die Köthener Kultur und Marketing GmbH (KKM).

Zum Auftakt findet am 23. und 24. März in der Zerbster Kirche St. Bartholomäi eine Tagung zu Wolfgang von Anhalt in der Reihe „Anhalt[er]kenntnisse“ statt. In der Kirche ist Wolfgang gleich auf zwei Gemälden von Lucas Cranach dem Jüngeren zu sehen. Zu Gast ist als Referent unter anderem Prof. Dr. Gerhard Robbers, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz. Sein Vortrag „Prinzipien, Interessen, Sachzwänge: Wie macht man Politik bei starkem Gegenwind?“ beginnt am Mittwoch, 23. März, um 19.00 Uhr. http://www.landeskirche-anhalts.de/projekte/wolfgang450.

Weiterhin geplant ist eine Wanderausstellung „Wolfgang von Anhalt (1492-1566): Fürst und Bekenner“, die ab dem 23. März in der Kirche St. Bartholomäi Zerbst, vom 1. Juni bis 31. August im Schlossmuseum Köthen und ab dem 2. Januar 2017 im Schlossmuseum Bernburg zu sehen sein wird. Ein Festgottesdienst an historischer Stätte findet am Ostermontag, 28. März, 10.00 Uhr, in der Zerbster Bartholomäikirche statt. Die Predigt hält Oberkirchenrat i.R. Dietrich Franke. Weitere Aktivitäten sind eine Schulung der Gästeführer beim Anhaltischen Gästeführertreffen am 23. April im Schloss Bernburg, ein Schülerprojekt der KKM mit der Freien Schule Anhalt in Köthen von März bis Oktober sowie Vortragsabende im Juni und Oktober in der Schlosskapelle Köthen sowie in der Kanzler von Pfau’schen Stiftung Bernburg. Am 19. Juni wird in der Köthener Kirche St. Jakob das Theaterstück „Wolf streitet für das Lamm (Gottes)“ von Pfarrer i.R. Armin Assmann und Nicola Hedemann gezeigt.

Zur Bedeutung von Fürst Wolfgang von Anhalt sagt Dr. Jan Brademann, Historiker und Mitarbeiter im Archiv der anhaltischen Landeskirche: „Wolfgang war zugleich Fürst und Bekenner, hat als Reichsfürst politische Verantwortung übernommen und ist klar für die Reformation eingetreten. Trotz seiner Schwäche als ‚kleiner‘ Fürst und obwohl seine Dessauer Vettern und ‚große‘ benachbarte Fürsten die Reformation lange ablehnten, bekannte sich Wolfgang bereits seit 1524 zu Luthers Lehre.“ 1526 wurde Wolfgang Mitglied des evangelischen Verteidigungsbündnisses „Torgauer Bund“. Schließlich gehörte er zu jenen Reichsständen, die auf dem Reichstag zu Speyer 1529 gegen die erneute Ächtung Luthers protestierten und 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg die Confessio Augustana unterschrieben. Die Gründungsdokumente der Evangelischen Kirche weltweit tragen somit Wolfgangs Unterschrift.

Auch in Anhalt war Wolfgang unter den Fürsten ihr erster Beförderer: Zunächst deckte, bald unterstützte er die Bürger von Zerbst, Bernburg und Köthen bei ihrer „evangelischen Bewegung“. Alsbald wirkte er in seinen Köthen-Bernburger Landen auf den Aufbau landeskirchlicher Strukturen hin. „Damit und mit der Säkularisierung von Klöstern und Stiftungen zu mildtätigen und pädagogischen Zwecken leistete Wolfgang auch für die Staatsbildung in Anhalt Wesentliches. Die Erinnerung an ihn hilft, die Gegenwart Anhalts als kleine und von der Reformation geprägten Region – und Kirche – zu verstehen und sie im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum 2017 selbstbewusst zu positionieren. Vielleicht kann dabei auch deutlich werden, dass sich das Eintreten für Überzeugungen auch bei struktureller Schwäche lohnt“, betont Jan Brademann.

Auskunft erteilt: Dr. Jan Brademann, Tel. 0340 / 2526-1202 oder jan.brademann@kircheanhalt.de.

Dessau-Roßlau, 7. März 2016

Mit freundlichen Grüßen, Johannes Killyen


Johannes Killyen

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