„Für eine engagierte, vielseitige Kirche“
Dessau-Roßlau, am – Am Sonntag, 28. August, wird Dietrich Lauter im Gottesdienst in der Kirche St. Jakob Köthen aus seinem Dienst als Kreisoberpfarrer des Kirchenkreises Köthen verabschiedet. Beginn ist um 14.00 Uhr. Die Verabschiedung übernimmt der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig, die Predigt hält Kreisoberpfarrer Lauter selbst. Für die musikalische Gestaltung sind Chöre des Kirchenkreises, Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz an der Orgel und die Sängerin Madge Conagher zuständig.
Dietrich Lauter ist seit 2001 Kreisoberpfarrer des Kirchenkreises Köthen in der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Zum 1. September geht er in den Altersruhestand. Kreisoberoberpfarrerinnen und Kreisoberpfarrer üben – vergleichbar den Superintendenten in anderen Landeskirchen – in den fünf anhaltischen Kirchenkreisen im landeskirchlichen Auftrag die Dienstaufsicht aus. Sie werden jeweils für acht Jahre gewählt. Die Vertretung der Stelle des Kreisoberpfarrers im Kirchenkreis Köthen übernimmt bis zur Neubesetzung der stellvertretende Kreisoberpfarrer, Pfarrer Lothar Scholz aus Köthen.
Dietrich Lauter wurde 1951 in Lindau am Bodensee geboren und studierte Theologie in Tübingen und Mainz. Viele Jahre lang war er dann für die Evangelische Kirche der Pfalz tätig, eine Partnerkirche der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Ab 1977 war Lauter Pfarrer in Neuenhofen, ab 1990 Stadtjugendpfarrer in Ludwigshafen und ab 1993 Studierendenpfarrer in Kaiserlautern. 2001 wechselte er nach Anhalt, wo er neben dem Amt des Kreisoberpfarrers auch die zweite Pfarrstelle an der Köthener Jakobskirche übernahm. 2010 wechselte er noch einmal den Dienstort und ging in die Landpfarrstelle nach Preußlitz, blieb dabei zugleich Kreisoberpfarrer. Viele Jahre lang war Lauter Mitglied der Landessynode und auch Mitglied der Kirchenleitung der anhaltischen Landeskirche. Dietrich Lauter ist verheiratet und Vater von fünf Kindern.
Rückblickend sagt der Kreisoberpfarrer: „Obgleich ich zu Beginn meiner Zeit in Anhalt bereits 24 Jahre Berufserfahrung als Pfarrer hatte, warteten im gänzlich anders geprägten Osten Deutschlands große neue Herausforderungen auf mich: Kirche in einer Minderheitensituation, deutlich weniger Geld, wirtschaftliche und demografische Probleme gerade auf dem Lande.“
Neben dem Dienst in der Landeskirche und den Gemeinden sei ihm der Kontakt zu Nichtchristen immer sehr wichtig gewesen, betont Lauter. Trotz zurückgehender Mitgliederzahlen habe er bis heute seine Optimismus behalten: „Eine offene, vielseitig engagierte, durchaus auch anspruchsvoll auftretende Kirche findet Akzeptanz. Wenn wir unsere Themen und Wertvorstellungen wie die von Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, von Diakonie, Gemeinschaft und Versöhnung nicht nur am Heiligen Abend so rüberbringen, dass es verständlich für viele ist, leisten wir einen Dienst an der Gesellschaft, der von vielen wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Ich hoffe, meine Talente und Gaben waren dazu geeignet, einige neue Gedanken, Veränderungen und auch Frucht zu bringen.“
Köthen – Landeskirche