Evangelische Landeskirche Anhalts

Frommer als Luther: Anhalt feiert Fürst Georg III.

Dessau-Roßlau, am – Vom 21. bis 23. September feiern die Evangelische Landeskirche Anhalts und die Stadt Dessau-Roßlau mit einem Jubiläumswochenende den 500.Geburtstag des anhaltischen Reformationsfürsten Georg III. (1507-1552). Die Schirmherrschaft dazu hat Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz übernommen. Auf dem Programm stehen ein Festakt mit der Anhaltischen Philharmonie und dem Lutherchor Dessau am 21. September, 19.30 Uhr, in der St.-Marien-Kirche Dessau, außerdem ein wissenschaftliches Kolloquium am 22. September im Georgenzentrum Dessau.

Vom 22. September bis 18. November ist eine Sonderausstellung über Fürst Georg III. im Museum für Stadtgeschichte (Johannbau) zu sehen, die 140 Exponate von 30 Leihgebern aus ganz Deutschland vereint. Dazu gehören unter anderem Handschriften von Martin Luther, Bildnisse von Lucas Cranach sowie Druckgrafiken von Albrecht Dürer. Am 23. September finden in der St.-Marien-Kirche, der Tauf- und Grabkirche Georgs III., ein Festgottesdienst (11 Uhr), ein historisches Theaterstück (14 und 16 Uhr) und ein Markt mit Angeboten von Kirchengemeinden und Händlern. statt. Bereits am 13. und 14. September (20 Uhr, 19.30 Uhr) stehen Sinfoniekonzerte der Anhaltischen Philharmonie im Zeichen der Reformation. Bei einer Pressekonferenz am 10. September in der Dessauer St.-Marien-Kirche hob der anhaltische Kirchenpräsident Helge Klassohn hervor, „dass wir es in Georg III. mit einem beispielhaften, grundaufrechten Mann zu haben, dessen Friedensgesinnung und Gabe zur Vermittlung Wesentliches zum Zusammenhalt in der Region Anhalt beigetragen haben. Ohne ihn wäre unsere Landeskirche heute eine andere.“ Klassohn betonte ebenso wie Günter Ziegler vom Kulturamt der Stadt Dessau-Roßlau und Joachim Landgraf, Verwaltungsdirektor am Anhaltischen Theater, die außergewöhnliche Kooperation zahlreicher Institutionen bei der Jubiläumsfeier für Fürst Georg III. „Es ist beachtlich, was mit vereinten Kräften auch in Zeiten knapper Kassen möglich ist“, sagte Ziegler. Joachim Landgraf zeigte sich „dankbar über diese wichtige Ausgrabung für Anhalt“. Die Zusammenarbeit bei der Vorbereitung des Jubiläums mache Mut für weitere Projekte gerade im Hinblick auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Dr. Barbara Czerannowski, Direktorin des Museums für Stadtgeschichte Dessau, wies darauf hin, dass zahlreiche Exponate der Sonderausstellung über Fürst Georg III. erstmals in Dessau zu sehen seien, „manche werden sogar zum ersten Mal überhaupt ausgestellt“. Zahlreich seien wertvolle Leihgaben unter anderem der Anhaltischen Landesbücherei Dessau und des Landeshauptarchivs. Zur Ausstellung gehören auch eine Bildschirmpräsentation und museumspädagogische Angebote. Ein Theaterstück über Georg III. mit über 30 Mitwirkenden wird am 23. September zwei Mal (14 und 16 Uhr) in der Marienkirche aufgeführt. Autor Pfarrer i.R. Armin Assmann zeichnet darin – als Rückblende eines Gesprächs zwischen dem Maler Lucas Cranach und dem Bruder Georgs III., Fürst Joachim – das Leben des Reformationsfürsten nach. GEORG III. war maßgeblich an der zeitigen Durchsetzung der Reformation in Anhalt und Mitteldeutschland beteiligt und wurde von Martin Luther 1545 zum evangelischen Bischof von Merseburg ordiniert. Doch nicht nur als geschickter Kirchenpolitiker, sondern auch als gebildeter und belesener Theologe konnte er sich schon früh die Freundschaft und den Respekt Luthers und Melanchthons erwerben. Luther urteilte sogar, dass er selbst an die Frömmigkeit Georgs nicht heranreiche. Daher trägt das Jubiläum 2007 den Titel „Georg III. – Fürst und Christ in Anhalt – frommer als Luther“. Weitere Infos zum Jubiläum: www.georg3.de Dessau-Roßlau, 11. September 2007