Evangelische Landeskirche Anhalts

„Folgen der Gentechnik-Versuche öffentlich prüfen“

Dessau-Roßlau, am – Der anhaltische Kirchenpräsident Helge Klassohn hat Respekt für die Demonstranten bekundet, die am 21. Mai in Gatersleben gegen die Freisetzungsversuche mit genetisch veränderten Pflanzen protestiert haben. „Ich warne vor den Gefahren einer unkontrollierten Ausbreitung von gentechnisch verändertem Erbgut für Natur und Landwirtschaft“, sagte der Kirchenpräsident und verwies auf Stellungnahmen des Ausschusses „Kirche und Gesellschaft“ der Landessynode der Evangelischen Landeskirche Anhalts, der sich bereits 1995 gegen einen Anbau von gentechnisch verändertem Getreide auf Kirchenland ausgesprochen hatte.

Der Anbau von genmanipulierten Getreidesorten im Rahmen von Freilandversuchen sei angesichts der unkalkulierbaren Risiken ausgesprochen bedenklich. „Was wir nach wie vor brauchen, ist eine Gentechnik-Folgenabschätzung“, sagte Klassohn mit Bezug auf entsprechende Stellungnahmen der Umweltbeauftragten der evangelischen Kirchen und der deutschen katholischen Diözesen. Der Kirchenpräsident sicherte dem Bauernverband Anhalt und dem Deutschen Bauernbund seine Unterstützung beim Bemühen zu, den Besorgnissen in der Bevölkerung Ausdruck zu verleihen und die Folgen der wissenschaftlichen Versuche einer öffentlichen Prüfung zu unterziehen. Dessau, 23. Mai 2007