Evangelische Landeskirche Anhalts

„Festhalten an lebenslanger Treue“

Dessau-Roßlau, am – Der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig hat Kritik an der neuen Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema Familie geübt. Das Papier war unter dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ vor wenigen Tagen veröffentlicht worden.

„Ganz richtig stellt die Orientierungshilfe der EKD in reformatorischer Tradition fest, die Ehe sei ein ,weltlich Ding‘ und kein heiliges Sakrament“, sagte Liebig. „Maßgeblich für das evangelische Eheverständnis sind die Dauerhaftigkeit und – nicht zuletzt materielle – Verantwortung der Eheleute füreinander. Wie die EKD-Schrift ebenfalls zu Recht anmerkt, ist die Kategorie der ‚Liebe‘ erst im 19. Jahrhundert in den Ehebegriff eingewandert – wobei es natürlich zu allen Zeiten Eheleute gegeben hat, die einander in Liebe verbunden waren.“

Zu kritisieren an dem Positionspapier, so der Kirchenpräsident, sei hingegen die nachträgliche Bestätigung eines heute landläufigen Eheverständnisses, wonach das Scheitern der Ehe aufgrund wechselhafter Gefühle grundsätzlich legitim sei. Hier muss sich die Orientierungshilfe fragen lassen, warum sie die biblisch bedeutsamen Normen für die Ehe beiseite lässt. „Zweifellos ist diese Einschätzung angesichts der Scheidungszahlen realistisch.

Ein evangelisches Orientierungspapier sollte jedoch nicht den Ist-Zustand theologisch deuten, sondern im besten Sinne protestantische Orientierung geben. Dazu gehört bei aller Einsicht in menschliches Scheitern auch das unbedingte Festhalten am Ideal lebenslanger Treue. Meine Frau und ich sind seit 26 Jahren glücklich verheiratet und entschlossen, unser Eheversprechen bis ans Lebensende einzuhalten.“

Das EKD-Papier im Wortlaut

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