Festgottesdienst bei Fürst Georg
Dessau-Roßlau /Warmsdorf, am – Der Ort Warmsdorf bei Güsten, letzter Wohnort des anhaltischen Reformationsfürsten Georg III. (1507-1553), feiert am Wochenende sein 1000-jähriges Bestehen. An der Georgskapelle, der Schreibstube Georgs III., findet am Samstag, 18. August, um 10 Uhr zum Auftakt ein Jubiläumsgottesdienst mit Kirchenpräsident Joachim Liebig und Ortspfarrer Arne Tesdorff statt. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Bernburger Blechbläser.
Fürst Georg von Anhalt, zuerst Gegner der Reformation, hatte sich 1529/30 durch intensives Bibel- und Quellenstudium von der Berechtigung der Reformen überzeugt und 1534 für die Einführung der Reformation in Anhalt gesorgt. In geschickter Weise und durch vorsichtige Reformen ließ Fürst Georg die nicht ungefährlichen Anfeindungen von Kardinal Albrecht, Kurfürst Joachim I. von Brandenburg, und Herzog Georg von Sachsen ins Leere laufen. Auf diese Weise trug er zur Durchsetzung der Reformation in Mitteldeutschland bei. Aber nicht nur als geschickter Kirchenpolitiker, sondern auch als überaus gebildeter und belesener Theologe konnte er sich schon früh die Freundschaft und den Respekt Luthers und Melanchthons erwerben. Luther urteilte sogar, dass er selbst an die Frömmigkeit Fürst Georgs nicht heranreiche.
Und ohne Zögern war er 1545 bereit, die Ordination von Fürst Georg zum Bischof von Merseburg zu übernehmen. Infolge der Niederlage der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg konnte Georg sich dort aber nur bis 1550 halten. 1551 zog er sich dann auf sein Schloss nach Warmsdorf zurück. Dort widmete er sich der Drucklegung seiner Schriften, mit denen er die Sache der Reformation nachdrücklich verteidigte. Im Oktober 1553 starb Georg im Dessauer Schloss. In Erinnerung blieb er als weiser Bischof und als frommer, gottesfürchtiger Regent und Lehrer der Kirche. Schon zu Lebzeiten wurde er „Georg der Gottselige“ genannt.
Übersicht über das Festprogramm:
Bernburg – Aus den Gemeinden