"Fasten als Einschnitt im Alltag"
Dessau-Roßlau, am – „7 Wochen Ohne“ – am Aschermittwoch startet zum 23. Mal die Fastenaktion der evangelischen Kirche, an der jährlich zwei Millionen Menschen teilnehmen. Sie verzichten bis Ostersonntag auf alltäglichen Luxus, Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten. Manche üben sich im traditionellen Fasten, andere lassen das Auto stehen oder sehen vom Fernsehkonsum ab. Kirchenpräsident Helge Klassohn wird in der Fastenzeit auf Fleisch, Süßigkeiten und Alkohol verzichten. „Diesen Einschnitt in meinem Leben brauche ich einfach, um den Weg der Passion bewusster mitgehen zu können“, sagt Klassohn.
„Der Alltag wäre sonst einfach zu dominant. Durch diese Einschränkung wird das Osterfest dann zu einem noch außergewöhnlicheren, regelrecht körperlichen Ereignis.“ In vielen Gemeinden der Evangelischen Landeskirche Anhalts finden sich in dieser Zeit Gruppen zusammen, die über ihre Erfahrungen beim Fasten sprechen, gemeinsam beten und Andachten feiern. In der Dessauer Kirchengemeinde St. Johannis etwa lädt Pastorin Geertje Perlberg ab dem 28. Februar wöchentlich (jeweils dienstags, 8.30-10.00 Uhr) zum thematischen „Fastenfrühstück“ ein (Infos: Tel. 0340 / 21 49 75). In Harzgerode und Neudorf finden mittwochs, abwechselnd in beiden Orten, ab dem 1. März jeweils um 19 Uhr Passionsandachten für die Region statt. Die evangelische Jugend in Dessau hingegen hat traditionell den Titel der Fastenaktion abgewandelt und bietet – jeweils mittwochs um 19 Uhr im Jugendkeller St. Johannis – unter dem Motto „7 Wochen Mit“ einen Glaubenskurs für Jugendliche an (Infos: Andreas Janßen, Tel. 0340 / 661 46 72). Hintergrund: Aschermittwoch Mit dem Aschermittwoch beginnt nach christlicher Tradition die 40-tägige Vorbereitungszeit auf das Osterfest. Die Bezeichnung „Aschermittwoch“ weist auf alte Bußübungen hin, nach denen man sich als Zeichen der Buße für begangene Sünden zu Beginn der Fastenzeit mit Asche bestreut hat. Mit den Karnevalsfeiern am Rosenmontag und Fastnachtsdienstag sollte vor Beginn der Fastenzeit noch einmal ausgelassen gefeiert werden. Hintergrund: 7 Wochen Ohne Das Motto der 23. Aktion „7 Wochen Ohne“ heißt „Liebesbriefe“, soll die Fantasie anregen und Anstoß geben: Wie lassen sich die Passion Jesu, das Fasten und unsere Erfahrungen mit der Liebe in ihrer Vielschichtigkeit zusammendenken? Passion, Leidenschaft und Zuneigung, Eifersucht, Hass und Aussöhnung – zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag liegt ein Weg, der viele Aspekte der Liebe deutlich werden lässt. Diesen Weg zu beschreiten erfordert Mut und Ausdauer und es eröffnet die Möglichkeit, diese Wegstrecke nach den „7 Wochen“ weiter zu gehen. ihr link