Evangelische Landeskirche Anhalts

Familiäres Flair und Internationalität

Dessau-Roßlau, am – Über 2.500 Menschen haben am Wochenende den Anhaltischen Kirchentag unter dem Motto „Ein feste Burg“ rund um das Schloss Ballenstedt gefeiert. „Die gute Resonanz macht deutlich, dass Kirche ein selbstverständlicher und wichtiger Teil der Gesellschaft ist“, sagte der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig am Sonntag.

„Wir wollen uns nicht verstecken, sondern gerade im Jubiläumsjahr ‚Anhalt 800‘ für die Menschen in der Region da sein – nicht nur für Christen. Vielleicht hat dieser Kirchentag bei manchen, die der Kirche fern stehen, eine Tür zum Glauben hin geöffnet.“ Liebig hob zugleich die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Ballenstedt hervor, die Mitorganisatorin des Kirchentages war. Weiter wies der Kirchenpräsident auf die ökumenische Dimension des Festes mit Teilnehmern verschiedener Konfessionen aus Sachsen-Anhalt, aber auch mit Besuchern aus Partnerkirchen in Irland, Südafrika, den USA und Tschechien hin.

Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie viel Kirche braucht der Staat?“ würdigte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Rainer Haseloff die Rolle der Kirchen für das Gemeinwesen. Zugleich lobte er die Vielfalt und Internationalität des Anhaltischen Kirchentages. Der Bischof des Bistums Magdeburg, Dr .Gerhard Feige, sagte in seinem Grußwort, er selbst erlebe in Sachsen-Anhalt vielfach ein „geschwisterliches Miteinander“ evangelischer und katholischer Christen. „In einer Situation, in der der christliche Glaube längst nicht mehr selbstverständlich ist, kommt dem Umgang der Kirchen miteinander sowie ihrem gemeinsamen Auftreten eine besondere Bedeutung zu“, so Feige. Ballenstedts Bürgermeister Dr. Michael Knoppik betonte bei der Eröffnung auf der Bühne am Schlossplatz: „Wir sind stolz, dass der Kirchentag in Ballenstedt stattfindet, ein umfangreiches Programm bietet und alle Kirchen mit einbezieht. Dabei können die Gäste auch die Stadt kennen lernen.“

Bereits am Sonnabend wurde im Schlosshof unter freiem Himmel vor 500 Zuhörern Georg Friedrich Händels Oratorium „Messias“ aufgeführt. Unter Leitung von Kreiskirchenmusikwart Eckart Rittweger musizierten Kantoreien aus der Region sowie Sänger, die sich im Vorfeld eigens zu dem „Mitsinge-Projekt“ gemeldet hatten, zudem vier Solisten und das Telemannische Collegium Michaelstein. Eine Tagung unter dem Titel „Wie groß soll eine Kirche sein?“ diskutierte aus struktureller und theologischer Sicht die jeweiligen Vor- und Nachteile großer und kleiner Verwaltungseinheiten.

Gut besucht waren am Sonntag, dem Haupttag des Kirchentages, Andachten, Podiumsdiskussionen, Theater- und Musicalaufführungen, Filmvorführungen, Ausstellungen und viele weitere Angebote. Posaunenbläser aus ganz Anhalt und Chorsänger sorgten für die musikalische Ausgestaltung. Reger Betrieb herrschte auch bei einem „Ökumenedorf“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Harz sowie beim „Markt der Möglichkeit“ mit über 70 Ständen von Kirchengemeinden, diakonischen Einrichtungen, Handwerkern und weiteren Anbietern. Zum Abschlussgottesdienst auf dem Schlossplatz kamen weit über 1.000 Menschen zusammen.

Unterstützt wurde der Kirchentag von der Bank für Kirche und Diakonie www.kd-bank.de.

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