Evangelische Landeskirche Anhalts

Exkursion zu Kirchenglocken in Anhalt

Dessau-Roßlau, am – Zerbst/Dessau-Roßlau (epd). Die bis zu 1.000 Jahre alten Glocken in Kirchen Sachsen-Anhalts sind Ziel einer Exkursion am 17. September im Kirchenkreis Zerbst. Den Auftakt bilde ein Besuch des Geläuts der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Zerbster Nicolaikirche, teilte die Evangelische Erwachsenenbildung Anhalt am Freitag in Dessau-Roßlau mit.

Unter den Glocken ist die Gloriosa, die mit einem unteren Durchmesser von fast zwei Metern als größte in Deutschland erhalten gebliebene Glocke aus dem 14. Jahrhundert gilt. Die ganztägige Tour führt außerdem zu der um das Jahr 1000 gegossenen Taufglocke in der Roßlauer Stadtkirche St. Marien. Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch des metallenen Stabgeläuts von Serno, das mit Hämmern aus Holz angeschlagen wird. Es soll das einzige Glockenwerk dieser Art in Europa sein, das noch in kirchlichem Betrieb ist. Weitere Stationen sind Glocken im Zerbster Stadtteil Ankuhn sowie in Coswig, Deetz und Strinum.

Für die Teilnehmer werden Fahrgemeinschaften gebildet. Die Leitung hat der frühere Baudezernent der anhaltischen Landeskirche, Oberkirchenrat Dietrich Franke. Mit der Tour unter dem Motto „Hoch auf des Turmes Glockenstube“ sollen Einblicke in die Entwicklung der Glockenformen, theologische Hintergründe und lokale Traditionen vermittelt werden. Für das kommende Jahr ist eine Exkursion zu Orgeln geplant.

Zerbst ist mit 66 Sakralbauten und wegen seiner Ausdehnung der größte der fünf Kirchenkreise in der Evangelischen Landeskirche Anhalt. Das Geläut der Zerbster Nicolaikirche, von der durch Bombentreffer und Feuer 1945 nur noch die Türme und Außenmauer übrig blieben, wurde erst 2007 auf Initiative eines Förderkreises wiederhergestellt.

Link

Zerbst – Aus den Gemeinden