Evangelische Landeskirche Anhalts

Trägerwechsel und rascher Baubeginn

Dessau-Roßlau, am – Die Evangelische Grundschule Dessau in der Schillerstraße steht vor einem Trägerwechsel. Am 20. Juni hat die Gesellschafterversammlung des bisherigen Trägers, der Diakoniegesellschaft Wohnen und Arbeiten mbH, beschlossen, die Evangelische Landeskirche Anhalts um Übernahme der Trägerschaft für die Grundschule mit ihren 160 Schülerinnen und Schülern zu bitten. Hintergrund ist die geplante grundlegende Sanierung der Schule mit einem Gesamtvolumen von rund 5 Millionen Euro.

„Diese Sanierung ist seit langem geplant und unbedingt nötig, wenn die Schule eine Zukunft haben soll“, sagt der Bildungsdezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat Manfred Seifert. „Unter den Gesellschaftern des bisherigen Trägers bestand jedoch keine Einigkeit über einige vertragliche Details der vorgesehenen Maßnahmen. Es ging mit den Planungen und deren Umsetzung einfach nicht weiter. Um die Sanierung dennoch zu ermöglichen, ist die Landeskirche bereit, die Trägerschaft der Grundschule zu übernehmen. Die Baumaßnahmen müssen unverzüglich beginnen, damit sie zum 31. Dezember 2013 abgeschlossen werden können. Andernfalls drohen die Fördermittel zu verfallen.“

Die Evangelische Landeskirche Anhalts ist als Träger der Evangelischen Grundschulen in Köthen, Bernburg und Zerbst mit insgesamt über 300 Schülerinnen und Schülern bewährt und vom Land Sachsen-Anhalt anerkannt. Voraussetzung für den Trägerwechsel der Evangelischen Grundschule Dessau ist nun noch die Genehmigung des Kultusministeriums. Zudem muss das Landesverwaltungsamt der Übertragung der zugesagten Fördermittel in Höhe von 3,6 Millionen Euro zustimmen.

„Nach Gesprächen mit beiden Institutionen bin ich aber zuversichtlich, dass wir Grünes Licht bekommen“, sagt Manfred Seifert. Bereits informiert wurden Elternvertreterinnen und –vertreter sowie die Lehrerinnen der Evangelischen Grundschule Dessau. „Dabei gab es eine breite Zustimmung für den Trägerwechsel“, so Seifert. „Das war uns sehr wichtig, denn die Eltern und das Schulpersonal sollen unbedingt einbezogen werden.“

Mit der Sanierung soll nun voraussichtlich schon Mitte Juli begonnen werden. Das Sanierungskonzept sieht unter anderem vor, die oberste Etage des Schulgebäudes abzutragen und den Eingangsbereich barrierefrei zu gestalten. Zudem sollen neue Fachräume eingerichtet und ein neuer Andachtsraum eingebaut werden. „Besonderen Wert legen wir auf die energetische Sanierung der Schule“, sagt der zuständige Architekt Hendrik Gaudl. „Wir werden den Energieverbrauch gegenüber dem derzeitigem Zustand um mehr als 50 Prozent verringern können. Die Wärmedämmwerte sind deutlich besser als bei vergleichbaren Neubauten.“

„Natürlich wird der Schulbetrieb vom Baugeschehen nicht unbeeinträchtigt bleiben“, sagt Oberkirchenrat Wolfgang Philipps, Baudezernent der Landeskirche. „Doch die Schülerinnen und Schüler sollen immer jeweils in demjenigen Gebäudeteil Unterricht haben, in dem nicht gebaut wird. Wir werden Eltern, Lehrer und Schüler stets über den Fortgang der Sanierung informieren und, wo es möglich ist, sie auch beteiligen.“

Es habe auch Überlegungen gegeben, während der Bauarbeiten mit der gesamten Schule ein Ausweichquartier zu beziehen, so Philipps. „Doch dann müsste der Beginn der Sanierungsarbeiten um mindestens ein Jahr verschoben werden, die Fördermittel würden verfallen. Zudem wäre es schwierig, ein angemessenes Ausweichquartier zu finden – das zeigen Erfahrungen anderer Schulen und Kindergärten in Dessau.“ Weiterhin stünden für einen vorübergehenden Umzug, der sehr teuer wäre, keine Fördermittel zur Verfügung, sagt der Oberkirchenrat.

Infos zu den Evangelischen Schulen in Anhalt: http://www.landeskirche-anhalts.de/arbeitsfelder/schulen Evangelische Grundschule Dessau: http://www.evgs-dessau.de/

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