Evangelische Grundschule Dessau feiert
Dessau-Roßlau, am – Mit einem Gottesdienst und einem Schulfest feiert die Evangelische Grundschule Dessau am Freitag, 7. November, ihr zehnjähriges Bestehen. Der Gottesdienst beginnt um 16.00 Uhr in der Dessauer Petruskirche, gegen 17.15 Uhr startet auf dem Schulgelände in der Schillerstraße ein großes Schulfest mit Bücherflohmarkt, Bastelaktionen, Zauberer, Feuershow, der Präsentation der Ergebnisse der Projektwoche „Wege“ und kulinarischen Angeboten.
Rund 160 Jungen und Mädchen besuchen in den Klassenstufen eins bis vier die 1999 gegründete Schule, die von der Diakoniegesellschaft „Wohnen und Arbeiten“ getragen wird. Zum Lehrerteam um Schulleiterin Bärbel Eipert gehören zwölf Lehrerinnen und eine pädagogische Mitarbeiterin. Der Schule angegliedert ist ein Schulhort im gleichen Gebäude in Trägerschaft der Anhaltischen Diakonissenanstalt. Rund 150 Kinder werden hier in acht Hortgruppen von acht Erzieherinnen betreut. Für sie gibt es zahlreiche Bildungs- und Spielangebote, die mit dem Lehrplan der Schule abgestimmt sind. Die Evangelische Grundschule Dessau ist eine staatlich anerkannte und konfessionelle, für alle Kinder offene Ersatzschule, die nach ihrem eigenen reformpädagogischen Konzept und nach Lehrplänen des Landes Sachsen-Anhalt arbeitet. „Uns ist es wichtig, bei jedem einzelnen Kind Eigenaktivität und Selbstständigkeit zu fördern“, sagt Bärbel Eipert. „Die Rolle der Lehrer und Erzieher ist damit natürlich eine grundlegend andere als in der traditionellen Pädagogik: Sie werden zu Helfern, die das Kind in seiner Persönlichkeit achten und als vollwertigen Menschen sehen.“ Das Arbeitsmaterial in der Evangelischen Grundschule – zum Teil nach dem Konzept von Maria Montessori von Lehrern, Eltern und Erzieher hergestellt – soll alle Sinne anregen und damit die geistige Entwicklung der Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise fördern. „Selbstständiges Lernen nimmt bei uns breiten Raum ein“, betont Frau Eipert. „Auf diese Weise können die Jungen und Mädchen ihren Erfolg selbst kontrollieren, sie können Inhalt, Rhythmus und Dauer ihrer Beschäftigung in vielen Fällen selbst bestimmen – ohne Wettbewerb und Leistungsstress. Da macht das Lernen natürlich viel mehr Spaß.“ Die Schüler der Evangelischen Grundschule werden in Jahrgangsstufen unterrichtet, aber zum Teil auch in jahrgangsübergreifenden Gruppen (nach dem Jena-Plan von Peter Petersen). „Diese Gemeinschaftsarbeit fördert das positive Sozialverhalten der Kinder“, so Eipert. Christliche Inhalte sind bei der Evangelischen Grundschule fest in den Lehrplan integriert, das Kirchenjahr mit seinen Feiertagen und Symbolen bestimmt auch das Schuljahr. „Gebete, Andachten, Feiern und Rituale gehören bei uns zum Schulalltag dazu“, sagt Bärbel Eipert. Das Schulgeld beträgt 75 Euro pro Monat. „Auf Antrag kann dieser Betrag aber ermäßigt oder ganz erlassen werden“, betont Eipert. „Die finanzielle Situation der Eltern spielt auch keine Rolle bei der Frage, ob das Kind in die Schule aufgenommen wird. Es ist unserer evangelischen Schule besonders wichtig, dass es zu keiner sozialen Ausgrenzung kommt – sondern zu einer Integration.“ Die Arbeit der Evangelischen Grundschule Dessau wird durch einen Förderverein unterstützt, der sich besonders bei der Einrichtung der Bibliothek und eines Computerkabinetts engagiert hat. Kontakt: Tel. 0340 / 220 8480 Dessau-Roßlau, 3. November 2008