Erinnerung an Zerstörung Dessaus
Dessau-Roßlau, am – Die Kirchengemeinden der Evangelischen Landeskirche Anhalts beteiligen sich gemeinsam mit anderen Kirchen, Institutionen, Vereinen und Initiativen an der Protestaktion „Menschenkette“ gegen den Aufmarsch rechter Gruppierungen am Samstag, 10. März, in Dessau. Die über 2.000 Meter lange Menschenkette in der Innenstadt soll gegen 14.00 Uhr geschlossen werden. Zum Auftakt der Protestveranstaltungen findet ab 12.30 Uhr eine Kundgebung mit buntem Bühnenprogramm auf dem Seminarplatz in Nähe des Hauptbahnhofs statt.
Es schließen sich eine Meile der Toleranz (Eröffnung um 13 Uhr u.a. durch Kirchenpräsident Joachim Liebig) und ein Nachbarschaftsfest zwischen Seminarplatz und Bauhausplatz an. Bühnenprogramm und Fest werden nach der Menschenkette fortgesetzt. Im Verlaufe des Nachmittags sind zahlreiche Aktionen auch im Stadtteil Dessau-Nord geplant.
Bereits am Mittwoch, 7. März, findet um 21.00 Uhr in der Dessauer Pauluskirche der traditionelle Gottesdienst zum Gedenken an die Bombardierung Dessaus im Jahr 1945 statt. Kurz vor dem Ende des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges wurden durch einen Bombenangriff über 80 Prozent der Stadt zerstört, viele Menschen verloren ihr Leben. „Im Gottesdienst werden die Ursachen und die Opfer benannt, und es wird daran erinnert, wie nötig die Welt heute den Frieden braucht“, sagt Pfarrer Martin Günther, der den Gottesdienst hält. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Vocalkreis Dessau unter Leitung von Kantor Hans- Stephan Simon. Mit dem für diesen Anlass gestalteten Gottesdienst möchten die Veranstalter ein hörbares und sichtbares Zeichen für ein tolerantes und friedliches Dessau setzen. Ab 21.45 Uhr werden die Kirchenglocken in ganz Dessau läuten.
Kontakt:
Pfarrer Martin Guenther
Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch
Dessau – Gesellschaft