"Elbe-Kirchentag" im Juni im brandenburgischen Mühlberg
Dessau-Roßlau, am – Mühlberg (epd). Umweltschützer, Bürgerinitiativen und Kirchengemeinden entlang der Elbe von Tschechien bis zur Mündung in die Nordsee sind im Juni nach Mühlberg im Süden Brandenburgs zum zweiten ökumenischen „Elbe-Kirchentag“ eingeladen. Zu Vorträgen, Andachten, Präsentationen und Bootsfahrten werden am 20. und 21. Juni etwa 1.000 Besucher erwartet, sagte die evangelische Pfarrerin Kerstin Höpner-Miech am 20. Mai auf Anfrage in Mühlberg. Zum Auftakt soll aus Schwemmholz ein Kirchentagskreuz gebaut werden.
Auf dem Programm stehen unter anderem im Mühlberger Kloster eine Ausstellung mit dem Titel „FasziNatur“ der Umweltbundesstiftung, ein Floßbauwettbewerb sowie eine „Schöpfungstheologische Bibelarbeit“ mit dem Pfarrer und Publizisten Friedrich Schorlemmer. Weitere Referenten sind Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU), die Grünen-Politikerin und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Katrin Göring-Eckardt, sowie Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Bei dem von der evangelischen und der katholischen Kirche organisierten Kirchentag sind außerdem Sonderführungen in der Klosterkirche und der Frauenkirche sowie ein „Markt der Möglichkeiten“ geplant. An der Gestaltung eines ökumenischen Gottesdienstes unter freiem Himmel wollen der Wittenberger evangelische Propst Siegfried Kasparick und Ordinariatsrat Ulrich Lieb vom katholischen Bistum Magdeburg mitwirken. Der Kirchentag steht wie das erste Fest dieser Art vor einem Jahr in Coswig (Sachsen-Anhalt) unter dem Motto „Ein-Fluss verbindet“. Die Treffen sollen zum Engagement für den Erhalt der von Bauarbeiten bedrohten natürlichen Flusslandschaft ermutigen und unterschiedliche Initiativen miteinander verknüpfen. In Mühlberg findet der Kirchentag zusammen mit dem traditionellen „Deichtag“ statt, mit dem sonst jeweils im August an die Bewahrung der Stadt 2002 erinnert wird. Mühlberg war bei dem verheerenden Hochwasser an der Elbe vor sieben Jahren durch dramatische Sicherungsarbeiten vor einer Überflutung bewahrt worden. Bei einem Pegelstand des Flusses von fast zehn Meter drohten die Dämme zu brechen und den Ort zu überschwemmen. Die rund 5.000 Einwohner waren bereits evakuiert. Die erfolgreiche Rettung des Ortes ist damals zum „Wunder von Mühlberg“ erklärt worden. Internet: www.elbekirchentag.de (2674/20.05.2009)