Evangelische Landeskirche Anhalts

„Die alte Leier und das neue Lied“

Dessau-Roßlau, am – Die 16. Dessauer Theaterpredigt widmet sich am Sonntag, 11. Oktober, um 14.30 Uhr in der Dessauer Kirche St. Johannis dem Schauspiel „Winterreise“ von Elfriede Jelinek. Das Stück hatte Freitag am Anhaltischen Theater in der Inszenierung von Ralf Siebelt Premiere. Prediger ist Prof. Dr. Alexander Deeg von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Deeg war zuvor Leiter des Zentrums für evangelische Predigtkultur in Lutherstadt Wittenberg gewesen.

Seine Theaterpredigt steht unter der Überschrift „Die alte Leier und das neue Lied“. Die musikalische Gestaltung übernehmen Kammersänger Ulf Paulsen (Bariton) vom Anhaltischen Theater und Landeskirchenmusikdirektor Matthias Pfund an der Orgel. Sie interpretieren Lieder aus Schuberts Zyklus „Winterreise“ nach Texten des Dessauer Dichters Wilhelm Müller, auf die das Schauspiel von Elfriede Jelinek Bezug nimmt. Der liturgische Teil liegt bei Ortspfarrerin Geertje Perlberg.

Biografie: Prof. Dr. Alexander Deeg

Alexander Deeg wurde 1972 in Rehau in Oberfranken geboren. Er studierte Theologie und Judaistik in Nürnberg/Erlangen und Jerusalem und war 2001 bis 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Praktische Theologie der Universitäten Erlangen/Nürnberg. 2006 bis 2008 war Deeg zudem Lehrbeauftragter für Judaistik am Zentrum für Interreligiöse Studien der Universität Bamberg und 2002 bis 2009 Dozent für Dramaturgische Homiletik am Atelier Sprache e.V. in Braunschweig. 2005 promovierte er und schloss 2010 die Habilitation an. 2009 bis 2011 war Deeg Leiter des neu gegründeten „Zentrums für evangelische Predigtkultur“ in Lutherstadt Wittenberg. 2011 wurde er zum Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt. Er ist zusammen mit Dr. Jan-Dirk Döhling Schriftleiter der Göttinger Predigtmeditationen.

Der Text der Predigt zum Nachlesen

Dessauer Theaterpredigten

In Religion und Kunst suchen Menschen Bilder für die Welt, die ihnen begegnet, deuten Erfahrungen, drücken Emotionen und Visionen aus. Beide wurzeln tief in ihrer Geschichte und streben zugleich kraftvoll nach Neuem. Religion und Kunst wirken, wenn sie Menschen bewegen. In einer Gegenwart, die sich immer mehr dem Diktat der Ökonomie zu beugen scheint, sind Kirchen und Theater sichtbare Zeichen dafür, dass Sinn und Wert menschlichen Lebens nicht im Berechenbaren aufgehen. Die Dessauer Theaterpredigten, verantwortet vom Anhaltischen Theater Dessau, der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Kirchengemeinde St. Johannis und St. Marien, dienen dem lebendigen Dialog zwischen Kunst und Religion und stehen so in der aufgeklärten und kulturfreundlichen Tradition Anhalts.

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