Evangelische Landeskirche Anhalts

Diakonische Frauenhäuser bieten Schutz in Krisen

Dessau-Roßlau, am – Jährlich suchen rund 40.000 Frauen und ihre Kinder Schutz in einem der 360 Frauenhäuser in Deutschland. Jede vierte Frau in Deutschland hat körperliche oder sexuelle Gewalt in der aktuellen oder in einer früheren Partnerschaft erlebt. Der jährliche Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November macht hierauf aufmerksam. Auch die acht Frauenhäuser unter dem Dach der Diakonie Mitteldeutschland in Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligen sich mit Aktionen an diesem Tag.

Sie weisen dabei auf die traurige Notwendigkeit dieses elementar wichtigen Hilfsangebotes für Frauen und ihre Kinder hin, welches an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr Schutz vor häuslicher Gewalt bietet. Die acht Frauenhäuser nahmen im letzten Jahr 241 Frauen und 256 Kinder auf. Darüber hinaus wurden Frauen auch nach dem Frauenhausaufenthalt weiter begleitet. Es werden ambulante Beratungen und Präventionsveranstaltungen angeboten. Die Frauenhäuser informieren ebenso über Hintergründe und Wege aus der Gewalt. Dabei sind Frauenhäuser und Frauenschutzwohnungen eingebunden in ein engmaschiges Netzwerk von Kooperationspartnern. Dazu gehören Polizeireviere, Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und weitere Beratungs- und Hilfsangebote. Frauenhäuser kämpfen seit Jahren um eine gesicherte und ausreichende Refinanzierung. Die Arbeit mit den häufig traumatisierten Kindern ist weder im Personalschlüssel der Frauenhäuser noch bei den Erziehungs- und Familienberatungsstellen berücksichtigt. „Gewalt gegen Frauen und Kinder ist keine Bagatelle. Deshalb begrüßen wir es außerordentlich, dass in Sachsen-Anhalt die im Haushalt 2010/2011 ursprünglich geplanten Kürzungen vom Tisch sind. Opfer von Gewalt müssen sich auch in Zukunft darauf verlassen können, dass Ihnen professionell und wirksam geholfen wird“, erklärt Kathrin Weiher, Vorstand Soziale Dienste der Diakonie Mitteldeutschland. Zukunftsweisend ist das vernetzte ambulante Beratungsangebot im Haus der Diakonie in Zeitz. Hier arbeiten Frauenhausmitarbeiterinnen und die Schwangerschafts- und Familienberaterinnen fachlich eng zusammen. So können abgestimmt die besten Hilfen gesucht und angeboten werden. Am 24. November 2009 eröffnet die Frauen- und Kinderschutzwohnung Zeitz eine Aktionswoche mit der Ausstellung „Zerrissen – Kinder als Opfer häuslicher Gewalt“. Gemeinsam mit regionalen Kooperationspartnern werden begleitende Aktionen wie Filmvorführung, Veranstaltungen mit Schulklassen und das Projekt „Nicht mit mir – Gewaltprävention, Selbstbehauptung, Selbstverteidigung“ mit einer örtlichen Kampf­sport­gemeinschaft durchgeführt. Das Frauen- und Kinderschutzhaus der Diakonie in Bernburg begeht am 25. November zugleich sein 15-jähriges Bestehen. 14.00 Uhr gibt es dazu im Gemeindehaus der Kanzler von Pfau‘schen Stiftung eine Buchlesung und die Eröffnung einer Ausstellung. Kontakt Frauenhaus Zeitz: Christine Weise: Mobil: 0175-835 67 00 Frauenhaus Bernburg: Arne Tesdorff Tel.: 03471-30 83 43, Mobil: 01511-88 222 22 Halle, 22. November 2009