Evangelische Landeskirche Anhalts

Diakonie Mitteldeutschland warnt vor Sozialabbau

Dessau-Roßlau, am – Halle (epd). Die Diakonie Mitteldeutschland hat vor Sozialabbau in der Wirtschaftskrise gewarnt. „Wir sehen mit großer Sorge, dass in Zeiten finanzieller Krisen das Angebot an vielen Stellen wieder auf die Pflichtleistungen begrenzt werden soll“, heißt es in einer am 5. November von der Mitgliederversammlung des evangelischen Wohlfahrtsverbandes verbreiteten „Halleschen Erklärung“.

Befürchtet werde ein weiteres Auseinanderklaffen der „Schere zwischen arm und reich“ und dass insbesondere die Teilhabe für Kinder und Jugendliche nicht gesichert sei. Außerdem plädiert die Diakonie für mehr Anerkennung sozialer Arbeit. „Ungenügende Rechtsansprüche“ hätten vielerorts zur „Absenkung von Qualitätsstandards und zur schlechteren Vergütung“ der Arbeit im sozialen Bereich geführt, heißt es kritisch in der Erklärung. Unter dem Druck finanzieller Belastungen werde die Professionalisierung der Arbeit im Sozial- und Pflegebereich und damit die Wertschätzung sozialen Engagements zunehmend in Frage gestellt, so die Erklärung. Nur im Zusammenwirken Haupt- und Ehrenamtlicher könne die „Vision vom respektvollen, friedlichen und solidarischen Miteinander der Generationen und Kulturen gelebt werden“, so die Erklärung. Die Diakonie Mitteldeutschland, die sich im Herbst 2004 aus den Wohlfahrtsverbänden der evangelischen Landeskirchen Thüringens, Anhalts und der Kirchenprovinz Sachsen zusammengeschlossen hat, ist am Donnerstag mit der Wahl einer neuen Mitgliederversammlung in die zweite Legislaturperiode gestartet. (5800/05.11.2009)