Evangelische Landeskirche Anhalts

Denkmal von Schülern gestaltet

Dessau-Roßlau, am – Die Eingangstür zum Denkmal am Jüdischen Friedhof in Wörlitz, der vor 250 Jahren angelegt wurde, trägt die Inschrift „Gedenke, vergiss nie“. Unter dieser Überschrift soll am Montag, 8. November 2010, die Einweihungsfeier für das Denkmal mit den seit den achtziger Jahren in Wörlitz aufgefundenen rund 300 Grabsteinfragmenten des Jüdischen Friedhofes stattfinden.

1938 war es zur Schändung des Friedhofes gekommen, die Friedhofsmauer wurde umgerissen und Grabsteine wurden zerschlagen und zur Hofpflasterung und Wegbefestigung in Wörlitz verwendet.

Im Jahr 2008 hatte sich zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht eine Initiativgruppe gebildet, der Vertreter der Stadt Wörlitz, der Kulturstiftung DessauWörlitz und des Zentralrats der Juden in Deutschland angehören. Die Projektleitung lag in den Händen von Herrn Pfarrer i.R. Dietrich Bungeroth, der in Wörlitz aufgewachsen ist. Zuständige Architektin war Frau Anne-B. Sommer (Dessau).

Man war mit dem Ziel zusammengetreten, in Wörlitz ein würdiges Gedenken einzurichten, aber der Handlungsrahmen war eng. Nach rabbinischer Vorstellung gehören die Grabsteine zum Jüdischen Friedhof. Eine Wiederherstellung des Friedhofs ist allerdings nicht mehr möglich, da keine Zuordnung zu den Grabstellen rekonstruiert werden kann. Darum wurden Pläne entwickelt, ein Denkmal unter Einbeziehung der Fragmente zu errichten.

Zunächst wurden die Fotokopien der Grabsteinfragmente von Schülern des Gymnasiums Philanthropinum Dessau zusammengefügt, ein sehr eindrückliches Kapitel „Geschichte zum Anfassen“. Danach konnten die im Depot der Kulturstiftung aufbewahrten Fragmente zusammengefügt und katalogisiert werden. 2009 begannen die Planungsarbeiten für das Denkmal.

Ablauf

Dessau-Roßlau / Wörlitz, 2. November 2010

Dessau – Gesellschaft