"Das Fürchten zu lernen"
Dessau-Roßlau, am – Der Dessauer Journalist und Autor Andreas Hillger hält am Sonntag, 14. April, die zwölfte Dessauer Theaterpredigt. Beginn in der Kirche St. Johannis ist um 14.30 Uhr. Hillger wird unter dem Titel „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“ auf die Inszenierung von Richard Wagners Musikdrama „Siegfried“ am Anhaltischen Theater Dessau Bezug nehmen. Die nächste Aufführung der Produktion findet am Sonnabend, 13. April, um 17.00 Uhr statt.
„Siegfried“ ist nach der „Götterdämmerung“ im Jahr 2012, der ebenfalls eine Theaterpredigt gewidmet war, die zweite Inszenierung des aktuellen Dessauer „Ring des Nibelungen“, der 2015 abgeschlossen sein soll. Regie führt Generalintendant André Bücker, die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Antony Hermus.
Die musikalische Gestaltung der Theaterpredigt am 14. April übernehmen Mezzosopranistin Rita Kapfhammer vom Anhaltischen Theater und die Köthener Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz (Orgel). Sie bringen Wagners Wesendonck-Lieder zu Gehör. Für den geistlichen Rahmen ist Pfarrer Stephan Grötzsch zuständig. Nach der Theaterpredigt ist Gelegenheit zum Gespräch bei Kaffee und Kuchen.
Biografische Daten
Andreas Hillger, Jahrgang 1967, wurde in Dessau geboren und war nach dem Kirchlichen Abitur zu DDR-Zeiten als Regieassistent, Missionarischer Mitarbeiter im Evangelischen Jungmännerwerk und Buchhändler in der Stadtmission Dessau tätig. Nach der Wende begann er das Studium der Literatur- und Vergleichenden Religionswissenschaften und war parallel zunächst freier Mitarbeiter, später dann bis 2012 hauptberuflich Redakteur der Mitteldeutschen Zeitung in Dessau und Halle. Unter Pseudonym veröffentlichte er verschiedene Stücke, u.a. zu Paul Gerhardt („Du, meine Seele, singe“) und Martin Luther („Jagd auf Junker Jörg“, „Gottes Narr und Teufels Weib“) sowie das Kindermusical „Oskar und die Groschenbande“ für das Anhaltische Theater Dessau. 1998-2000 war er Mitglied der Jury des Berliner Theatertreffens, er ist Autor und Herausgeber diverser Bücher. Derzeit lebt er als freier Autor in Dessau.
Dessauer Theaterpredigten
In Religion und Kunst suchen Menschen Bilder für die Welt, die ihnen begegnet, deuten Erfahrungen, drücken Emotionen und Visionen aus. Beide wurzeln tief in ihrer Geschichte und streben zugleich kraftvoll nach Neuem. Religion und Kunst wirken, wenn sie Menschen bewegen. In einer Gegenwart, die sich immer mehr dem Diktat der Ökonomie zu beugen scheint, sind Kirchen und Theater sichtbare Zeichen dafür, dass Sinn und Wert menschlichen Lebens nicht im Berechenbaren aufgehen. Die Dessauer Theaterpredigten, verantwortet vom Anhaltischen Theater Dessau, der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Kirchengemeinde St. Johannis und St. Marien, dienen dem lebendigen Dialog zwischen Kunst und Religion und stehen so in der aufgeklärten und kulturfreundlichen Tradition Anhalts.
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