Evangelische Landeskirche Anhalts

Cranach-Konzerte in Cranach-Kirchen

Dessau-Roßlau, am – Zwei Konzerte zum Cranachjahr 2015 finden am Sonnabend, 22 August und am Sonntag, 23. August in der Patronatskirche Klieken und in der Stadtkirche Kemberg statt. Beginn in Klieken ist um 19.00 Uhr, in Kemberg um 17.00 Uhr. Zu hören ist vokale und instrumentale Renaissancemusik aus dem 16. Jahrhundert, also der Zeit, in der auch Lucas Cranach der Ältere und der Jüngere wirkten.

Ausführende sind das Ensemble Broken Consort Dessau auf historischen Instrumenten (Leitung: Wolf-Jürgen Gander) und das Anhaltische Vocalensemble (Leitung: Hans-Stephan Simon) sowie Landeskirchenmusikdirektor Matthias Pfund an der Orgel. Die Moderation übernimmt Johannes Killyen, Musikwissenschaftler und Pressesprecher der Evangelischen Landeskirche Anhalts.

Die Konzerte reihen sich ein in das Projekt „Cranach-Kirchen in der Region“ zur Landesausstellung 2015 „Cranach der Jüngere“ in Lutherstadt Wittenberg, Wörlitz und Dessau-Roßlau. In der Kemberger Kirche ist ab 23. August zudem eine Wanderausstellung mit 13 Schautafeln zu sehen, die über Cranachschätze in den Kirchen der Region informiert.

Die Werke der beiden Abende stammen von deutschen, niederländischen und italienischen Meistern wie Heinrich Isaak, Orlando di Lasso, Martin Agricola und Mattheus le Maistre. Ebenfalls vertreten sind der Reformator Martin Luther, der bekanntlich auch selbst komponiert hat, und sein wichtigster musikalischer Verbündeter, der Komponist Johann Walther. Zu hören sind auch Werke von Gallus Dressler, einem in Zerbst wirkenden Renaissancekomponisten. Das Konzert wird vom Land Sachsen-Anhalt, der Evangelischen Landeskirche Anhalts und dem Kirchenkreis Wittenberg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland unterstützt. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, um Spenden am Ausgang wird gebeten.

Zu den Cranach-Kirchen in Klieken und Kemberg

Das bedeutendste Ausstattungsstück der Patronatskirche Klieken ist das Flügelretabel aus der Werkstatt Lucas Cranachs d.Ä., entstanden um 1515, eines der selten erhaltenen vorreformatorischen Wittenberger Frühwerke Cranachs. 1980 wurden die Tafeln aus den Angeln gerissen und geraubt. Durch eine wundersame Fügung wurden sie 2007 in einem Bamberger Antiquariat wieder gefunden und konnten 2013 in die Kirche zurückkehren. Die Tafeln zeigen u.a. Mariä Verkündigung.

In der Stadtkirche St. Marien Kemberg befand sich bis 1994 ein Cranach-Altar aus dem Jahr 1565, der Opfer eines Schwelbrandes wurde. Heute noch zu sehen sind die Tafel von Cranach d.J. mit der Taufe Christi im Beisein der Reformatoren sowie die Darstellungen des Sündenfalls und der Sintflut. Erlebbar blieben außerdem Fragmente der Kreuzigungstafel und des Abendmahls sowie wichtige Teile einer originalen Renaissance-Altarrahmung, wie sie bei Cranach-Werken nur selten erhalten ist.

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