Evangelische Landeskirche Anhalts

Christian Preissner ist neuer Präses

Dessau-Roßlau, am – Christian Preissner ist neuer Präses der anhaltischen Landessynode. Bei ihrer Herbsttagung in Dessau wählten die Synodalen den 68-Jährigen mit 31 von 37 Stimmen (5 Nein-Stimme, eine ungültige Stimme, zwei von 39 Synodalen waren nicht anwesend) an die Spitze des anhaltischen Kirchenparlaments. Der frühere Dessauer Oberstaatsanwalt tritt damit die Nachfolge von Andreas Schindler an, der im Sommer unerwartet verstorben war. Dem Synodenpräsidium gehören weiterhin Doris Berlin (Coswig) und Pfarrer Andreas Müller (Gernrode) an.

Die Leitung der Synode wird in Anhalt ehrenamtlich ausgeübt. Der oder die Präses steht nicht in einem kirchlichen Arbeitsverhältnis.

Zu seiner Wahl sagte Preissner: „Ich freue mich und bin dankbar für das Vertrauen der Synodalen. Ich möchte der Synode und den Menschen in der anhaltischen Landeskirche mit meinen Fähigkeiten und Gottes Hilfe dienen. Ich werde mich stets um ein gutes, geschwisterliches Miteinander bemühen.“ Als wesentliche Herausforderung für die Evangelischen Landeskirche Anhalts bezeichnete Preissner den aktuellen kirchlichen Transformationsprozess. Er beinhaltet eine engere Zusammenarbeit von Kirchengemeinden in Arbeitsgemeinschaften und Mitarbeitenden in einem „Verbundsystem“. Aufgewertet werden sollen andere kirchliche Berufsgruppen neben den Pfarrerinnen und Pfarrern. „Hier müssen nicht nur die Gremien, sondern alle Gemeindeglieder mitgenommen werden.“ Weiter am Herzen liege ihm, so Preissner, unter anderem die ökumenische Zusammenarbeit mit anderen christlichen Konfessionen und den jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt.

Biografie

Christian Preissner wurde 1950 im westfälischen Münster geboren. In seiner Jugend engagierte er sich in der christlichen Jugendarbeit und setzte das ehrenamtliche kirchliche Engagement auch im Studium und Beruf fort. Er studierte Jura in Münster und war ab 1979 Richter und dann Staatsanwalt in Verden an der Aller. Ab 1991 war er Staatsanwalt und später Oberstaatswalt bei der Dessauer Staatsanwaltschaft. Zuletzt war er bis zu seinem Ruhestand 2015 dort ständiger Vertreter des Behördenleiters. In seiner Heimatgemeinde, der Christusgemeinde Großkühnau-Ziebigk, engagierte sich Preissner seit seinem Umzug nach Dessau. 2005 wurde er in den Gemeindekirchenrat der Gemeinde gewählt, dem er bis heute angehört. Ab 2006 war er stellvertretendes und ab 2012 ordentliches Mitglied der Landessynode der Evangelischen Landeskirche Anhalts, zudem von 2012 bis 2018 Mitglied der Kirchenleitung und des Synodalpräsidium der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Er vertritt zudem die Evangelische Landeskirche Anhalts in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Preissner ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.

Hintergrund: Landessynode

Die Landessynode besteht aus 33 von den Ältesten der Kirchenkreise gewählten und 6 von der Kirchenleitung berufenen Synodalen. Zwei Drittel der Synodalen sind Nichttheologen, ein Drittel Theologen. Die Landessynode kommt regelmäßig zwei Mal im Jahr zu Tagungen zusammen, dazwischen arbeiten die Synodalen in Ausschüssen. Die Evangelische Landeskirche Anhalts hat derzeit rund 32.600 Mitglieder.

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