Evangelische Landeskirche Anhalts

Christen in Anhalt feiern Pfingstfest

Dessau-Roßlau, am – Zum Pfingstfest am 20. und 21. Mai feiern evangelische Christen auch in der Evangelischen Landeskirche Anhalts den Geburtstag der Kirche und den Beginn der Verbreitung der christlichen Botschaft. Das Fest bildet damit nach Weihnachten und Ostern den dritten Höhepunkt im Kirchenjahr. In vielen Kirchengemeinden werden regionale Traditionen bewahrt, mancherorts werden Gottesdienste unter freiem Himmel oder auch ökumenisch mit katholischen Gemeinden gefeiert. Zudem finden am Pfingstwochenende zahlreiche Konfirmationen (Pfingstsonntag), Trauungen und Taufen sowie Kirchenkonzerte statt.

Mit der Konfirmation bekennen sich Jugendliche zum christlichen Glauben. Die ersten Konfirmationen fanden in diesem Jahr traditionell bereits zu Ostern statt. Insgesamt gibt es in diesem Jahr in Anhalt rund 150 Konfirmationen.

Ökumenische Gottesdienste

Ökumenische Gottesdienste finden am Pfingstmontag, 21. Mai, um 10.00 Uhr in der Schlosskirche Nienburg statt sowie um 11 Uhr in Oranienbaum am Achternstern im Schlosspark.

Kirchenmusik

Orgelkonzert mit früherem LKMD Martin Herrmann (St. Johannis Dessau)

In der Dessauer Kirche St. Johannis findet um 16 Uhr am Pfingstmontag, 21. Mai, ein Orgelkonzert statt. Zuvor lädt die Kirchengemeinde um 14.30 Uhr zu einer Pfingstandacht im Kirchhof mit anschließendem Kaffeetrinken ein. Im Konzert spielt der frühere Landeskirchenmusikdirektor Martin Herrmann, der damit zum ersten Mal im Ruhestand an seine ursprüngliche Wirkungsstätte zurückkehrt. Es erklingen Werke von Sweelinck, Clérambault, Buxtehude, Mendelssohn und Weyrauch. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro und ist für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei. Herrmann war Kirchenmusiker in Guben, in Lutherstadt Eisleben und ab 1983 im anhaltischen Bernburg. 1990 wurde er zum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Landeskirchen Anhalts mit Sitz in Dessau berufen. Es folgten CD-Aufnahmen und zahlreiche Konzerte, unter anderem mit dem Lutherchor Dessau und Dessauer Kantorei. Martin Herrmann war viele Jahre auch Orgel- und Glockensachverständiger der Landeskirche.

Einführung von Kantor Florian Zschucke in Jeßnitz

In der Kirche St. Marien Jeßnitz wird im Gottesdienst am Pfingstmontag, 21. Mai, um 14 Uhr Florian Zschucke als Kantor für die Region Mulde-Fuhne eingeführt. Damit ist er für den Orgeldienst unter anderem in Bobbau, Jeßnitz, Wolfen-Nord und Raguhn zuständig und leitet auch den Kirchenchor der Region. Die Einführung übernimmt Oberkirchenrätin Ramona Eva Möbius aus Dessau. Zschucke tritt die Nachfolge von Friedgard Steimecke an, die auch nach ihrem Ruhestand nach 2007 ehrenamtlich als Kirchenmusikerin der Region tätig war. Nach wie vor als ehrenamtliche Organisten tätig sind Gerhard Pannicke, Gisela Schütze-Freyhsleben und Ines Maess. Der 29-Jährige Florian Zschucke studierte Kirchenmusik und Orgel in Halle und Birmingham (England). Von 2015 bis 2017 war er Assistenzorganist an der Hildebrandt-Orgel der Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg und arbeite seitdem auch freiberuflich als Organist und Orgellehrer. Zschucke lebt mit seiner Frau Debora, der Kantorin in der Region an der Elbe, und einer kleinen Tochter in Dessau.

Pfingstandacht mit Musik in Wedlitz

In der kleinen Dorfkirche in Wedlitz bei Nienburg findet am Samstag, 19. Mai, um 17 Uhr eine Pfingstandacht mit Musik statt. Sie wird von Pfarrer Stephan Aniol gehalten, die musikalische Gestaltung übernimmt der Posaunenchor der Talstadtgemeinde unter Leitung von Felix Meirich.

Einweihung kleine Orgel in Sandersleben

Nachdem die kleine Orgel der Kirche in Güsten nach Sandersleben umgezogen ist, wird sie am Pfingstsonntag um 14 Uhr in der Kirche St. Marien einem Gottesdienst wieder feierlich in Dienst genommen. Mitwirkende sind KMD Sebastian Saß, Wolfgang Gemperlein, Arne Tesdorff und Ursula Töffels, die die Orgel auch künftig spielen wird.

Pfingstkonzert in Quellendorf

Die Kirchengemeinde Quellendorf, lädt am Pfingstmontag, 21. Mai, um 17 Uhr zu einem Konzert für Gesang und Orgel in die Kirche St. Christophorus ein. Zu Gast sind die aus Berlin stammende Sopranistin Jenny Feodora Jahn und der Konzertorganist Christian Wiebeck aus Halle, die beide das Duo „con voce“ bilden. Unter dem Thema „The last Rose“, interpretieren die Musiker Werke aus der Zeit des Barock bis hin zur Moderne sowie Filmmusikklassiker. Im ersten Programmteil sind Arien von Vivaldi, Purcell und Mozart zu hören, die von Johann Gottfried Walthers Orgelkonzert „Concerto del Sigr. Tagletti“, Purcells „Trumpet tune in D-Dur“ und dem Adagio in g-Moll von Tomaso Albinoni in einem Arrangement für Orgel-Solo umrahmt werden. Der zweite Programmteil widmet sich ganz der Moderne sowie der Filmmusik. Zu hören sind Filmmusikklassiker aus „Die Dornenvögel“, „Titanic“ und „The Mission“. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Am Ausgang wird um eine angemessene Spende gebeten.

Gottesdienste im Freien und mit anschließendem Beisammensein (Auswahl)

An der Großpaschlebener Kirche (nahe Köthen) findet am Pfingstmontag, 21. Mai, um 11.00 Uhr ein Pfingstgottesdienst im Freien statt (auf der Wiese hinter dem Pfarrhaus). Anschließend ist ein Picknick mit mitgebrachtem Essen geplant. Bei schlechtem Wetter findet der Gottesdienst in der Kirche statt. In Straguth bei Zerbst findet am Pfingstmontag um 14 Uhr ein Regionalgottesdienst mit anschließender Kaffeetafel statt. Bereits am Pfingstsamstag, 19. Mai, ist um 17.00 Uhr in der Kirche St. Johannis Leopoldshall ein „Pfingstfeuer“-Gottesdienst mit der Jungen Gemeinde vorgesehen. Danach gibt es vor der Kirche ein Pfingstfeuer und Würstchen vom Grill.

Hintergrund: Pfingsten

Pfingsten (griech.: pentecoste – 50. Tag) bezeichnet das Fest der „Ausgießung des Heiligen Geistes“. In der Apostelgeschichte (2,1-41) wird berichtet, dass sich die Jünger Jesu am 50. Tag nach Ostern in einem Haus versammelten und dort den Heiligen Geist empfingen. Er versetzte sie in die Lage, mit Menschen zu sprechen, deren Sprache sie ursprünglich nicht beherrschten. Jerusalem war an diesem Tag, an dem das Wochenfest gefeiert wurde, mit Pilgern überfüllt. Sie waren aus vielen Ländern angereist und überrascht, die Jünger in der eigenen Muttersprache reden zu hören. Zuschauer hatten für dieses Geschehen nur Spott übrig, denn sie hatten den Eindruck, die Gläubigen seien betrunken. Gegen diesen Vorwurf verwahrt sich Petrus in seiner Predigt (2,16-36, s. bes. 2,15). Auf die Verkündigung von der Auferweckung Jesu reagieren die Menschen ergriffen und fragen, was sie tun sollen. Petrus fordert sie auf, Buße zu tun und sich taufen zu lassen (2,38). 3.000 Menschen folgen diesem Aufruf (2,41). Damit wurde das Ereignis der Ausgießung des Heiligen Geistes zur Geburtsstunde der christlichen Gemeinde und somit auch der Kirche.

Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Aus den Gemeinden