Christen in Anhalt feiern Pfingstfest
Dessau-Roßlau, am – Zum Pfingstfest am 4. und 5. Juni feiern evangelische Christen auch in der Evangelischen Landeskirche Anhalts den Geburtstag der Kirche und den Beginn der Verbreitung der christlichen Botschaft. Das Fest bildet damit nach Weihnachten und Ostern den dritten Höhepunkt im Kirchenjahr. In vielen Kirchengemeinden werden regionale Traditionen bewahrt, mancherorts werden Gottesdienste unter freiem Himmel oder auch ökumenisch mit katholischen Gemeinden gefeiert. Zudem finden am Pfingstwochenende häufig Konfirmationen, Trauungen und Taufen sowie Kirchenkonzerte statt.
Mit der Konfirmation bekennen sich Jugendliche zum christlichen Glauben. Die ersten Konfirmationen fanden in diesem Jahr traditionell bereits zu Ostern statt. Insgesamt gibt es in diesem Jahr in Anhalt rund 150 Konfirmationen.
Ökumenische Gottesdienste (Nienburg, Oranienbaum) – Kirchenpräsident Joachim Liebig predigt in Nienburg Ein ökumenischer Regionalgottesdienst findet am Pfingstmontag, 5. Juni, um 10.00 Uhr in der Schlosskirche Nienburg statt. Die Predigt hält Kirchenpräsident Joachim Liebig. Im Anschluss daran findet ein Podiumsgespräch statt zum Thema „Reformation heute und morgen“. Gesprächspartner und auch am Gottesdienst beteiligt sind neben Kirchenpräsident Liebig der katholische Pfarrer Thomas Fichtner aus Bernburg und Pfarrerin Christine Reizig, Leiterin des Landespfarramtes für Gemeindeaufbau in Dessau. Ein ökumenischer Gottesdienst mit Taufen wird ebenfalls am Pfingstmontag, 5. Juni, in Oranienbaum am Achterstern im Schlosspark gefeiert. Beginn ist 11.00 Uhr.
Konzerte: Dessau, Köthen, Bernburg
Am Pfingstmontag, 5. Juni, um 16.00 Uhr ist in der Dessauer Kirche St. Johannis der junge Organist Kevin Wagner aus Halle zu Gast. Er gestaltet ein Improvisationskonzert an der Eule-Orgel. Wagner absolviert derzeit noch ein Masterstudium an der Hochschule für Kirchenmusik in Halle, konzertiert aber schon häufig im In- und Ausland. Der Eintritt zu dem Konzert kostet 5 Euro. Zuvor findet um 14.30 Uhr eine Pfingstandacht im Innenhof der Johanniskirche statt.
In der Köthener Kirche St. Jakob erklingt am Pfingstmontag, 5. Juni, um 17.00 Uhr das selten aufgeführte Oratorium des romantischen Komponisten Carl Gottlieb Reißiger (1798-1859) zu erleben. Ausführende sind der Bachchor Köthen, der Davidchor Belzig sowie Musikerinnen und Musiker der Anhaltischen Philharmonie Dessau. Als Solisten treten Friederike Holzhausen Andrea Pitt, Nico Eckert, Thomas Kalka und Oliver Pitt auf. Die Gesamtleitung hat Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz aus Köthen.
Die romanische Kirche St. Stephanie im Bernburger Ortsteil Waldau lädt am Pfingstsonntag, 4. Juni, um 18 Uhr zu einem Lutherprogramm mit dem bekannten Liedermacher Stefan Krawczyk ein.
Gottesdienste im Freien und mit anschließendem Beisammensein (Auswahl): Neudorf, Großpaschleben, Wedlitz, Neundorf, Bone
Im Zelt auf der Festwiese in Neudorf (Landkreis Harz) findet am Pfingstsonntag, 4. Juni, um 10.30 Uhr ein Pfingstgottesdienst mit dem Neudorfer Gospelchor statt. In der Evangelischen Kirche Großpaschleben (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) beginnt am Pfingstmontag, 5. Juni, um 11.00 Uhr ein Gottesdienst auf der Wiese hinter dem Pfarrhaus (Zugang an der Kirche vorbei). Anschließend gibt es ein Picknick. Die Kirchengemeinde Wedlitz-Wispitz (Salzlandkreis) lädt zur Pfingstandacht bereits am Samstag, 3. Juni, um 18 Uhr ein. Im Anschluss ist ein kleines Konzert geplant, danach ein Beisammen im ehemaligen Pfarrhof. Ein weiterer regionaler Gottesdienst mit anschließendem Beisammensein findet in der Evangelischen Kirche Neundorf (Salzlandkreis) am Pfingstmontag, 5. Juni, um 10.00 Uhr statt. In der Kirche Bone (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) wird am Pfingstmontag, 5. Juni, um 14.00 Uhr zum Regional-Gottesdienst mit anschließender Kaffeetafel geladen.
Hintergrund: Pfingsten
Pfingsten (griech.: pentecoste – 50. Tag) bezeichnet das Fest der „Ausgießung des Heiligen Geistes“. In der Apostelgeschichte (2,1-41) wird berichtet, dass sich die Jünger Jesu am 50. Tag nach Ostern in einem Haus versammelten und dort den Heiligen Geist empfingen. Er versetzte sie in die Lage, mit Menschen zu sprechen, deren Sprache sie ursprünglich nicht beherrschten. Jerusalem war an diesem Tag, an dem das Wochenfest gefeiert wurde, mit Pilgern überfüllt. Sie waren aus vielen Ländern angereist und überrascht, die Jünger in der eigenen Muttersprache reden zu hören. Zuschauer hatten für dieses Geschehen nur Spott übrig, denn sie hatten den Eindruck, die Gläubigen seien betrunken.
Gegen diesen Vorwurf verwahrt sich Petrus in seiner Predigt (2,16-36, s. bes. 2,15). Auf die Verkündigung von der Auferweckung Jesu reagieren die Menschen ergriffen und fragen, was sie tun sollen. Petrus fordert sie auf, Buße zu tun und sich taufen zu lassen (2,38). 3.000 Menschen folgen diesem Aufruf (2,41). Damit wurde das Ereignis der Ausgießung des Heiligen Geistes zur Geburtsstunde der christlichen Gemeinde und somit auch der Kirche.
Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Aus den Gemeinden