Evangelische Landeskirche Anhalts

Bunt statt Braun in Dessau

Dessau-Roßlau, am – Die Kirchengemeinden der Evangelischen Landeskirche Anhalts beteiligen sich an der Protestaktion „Menschenkette“ gegen den Aufmarsch rechter Gruppierungen am morgigen Sonnabend, 7. März, in Dessau. Die Menschenkette soll sich um 14.00 Uhr um die Dessauer Innenstadt schließen. Am Abend findet um 21.00 Uhr in der Dessauer Pauluskirche der traditionelle Gottesdienst zum Gedenken an die Bombardierung Dessaus im Jahr 1945, also vor 70 Jahren, statt. Er wird von Pfarrer Martin Günther und dem Vocalkreis Dessau unter Leitung von Hans-Stephan Simon gestaltet.

Bei der Aktion „Menschenkette – Bunt statt Braun“ haben mehrere Kirchengemeinden Patenschaften für Streckenabschnitte übernommen und laden zu Mahnwachen entlang der Menschenkette ein, etwa an der Johanniskirche, am Landeskirchenamt (Friedrichstraße) und in Dessau-Nord. Auch Kirchenpräsident Joachim Liebig wird anwesend sein, ebenfalls vertreten sind Posaunenbläser. Gemeindeglieder werden sich ab 13.00 Uhr an mehreren Standorten einfinden, um sich dort in die Menschenkette einzureihen. Beteiligt ist die evangelische Kirche auch an Protesten gegen den angekündigten Demonstrationszug Rechtsradikaler am Samstagabend durch Dessau-Nord.

Die Koordination der Menschenkette im „Netzwerk Gelebte Demokratie“ in Dessau hat Christine Reizig, Landespfarrerin für Gemeindeaufbau, übernommen. Sie sagt zu der Protestaktion: „Am 7. März jährt sich der Bombenangriff auf Dessau das 70. Mal. Die Spuren sind in der Stadt noch immer zu sehen. Das ist ein trauriges Ereignis. Wir dürfen aber nicht vergessen, warum Dessau und andere deutsche Städte bombardiert wurden. Das nationalsozialistische Regime hatte einen verheerenden Krieg über Europa und über die Welt ausgelöst. Aber wir sind dem Heute verpflichtet und wir sind der Zukunft unserer Kinder verpflichtet, Ihnen müssen wir sagen, warum die Ereignisse vor 70 Jahren so geschehen sind. Und ihnen müssen wir ein Beispiel geben, dass es nur im Miteinander eine gute Zukunft geben kann.“

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