Bundesarbeitsgemeinschaft gegen Rechtsextremismus
Dessau-Roßlau, am – Berlin (epd). Prominente Kirchenvertreter haben zur Gründung einer „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ aufgerufen. Menschenverachtende, rassistische, antisemitische und demokratiefeindliche Einstellungen seien mit dem christlichen Glauben unverein-bar, hieß es in einer am 18. November in Berlin von „Aktion Sühnezeichen“ verbreiteten Erklärung.
Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs gehören den Angaben zufolge der sächsische Landesbischof Jochen Bohl, der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig, der nordelbische Synodalpräsident Hans-Peter Strenge und der Eisenacher Oberkirchenrat Christhard Wagner. Als Mitglied des Diakonischen Rates Sachsen zählt zu ihnen auch der dortige SPD-Landes- und Fraktionschef Martin Dulig. Mit dem Aufruf solle die Notwendigkeit praktischen kirchlichen Engagements gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Ost- und Westdeutschland unterstrichen werden. Initiatoren der Bundesarbeitsgemeinschaft sind den Angaben zufolge neben der Aktion Sühnezeichen das Kulturbüro Sachsen und der Verein Miteinander. Zunehmend gerieten kirchliche Jugendgruppen und engagierte Pfarrer in das Visier von Neonazis, erklärte der Geschäftsführer der Aktion Sühnezeichen, Christian Staffa. „Kirche kann in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus nicht abseits stehen und muss hier stärker als bisher präsent sein.“ Die Bundesarbeitsgemeinschaft soll am 12. Februar 2010 in Dresden gegründet werden. Der Termin sei angesichts des am 13. Februar geplanten Neonazi-Aufmarsches in Dresden ein klares Signal der evangelischen Kirche gegen Rechtsextremismus. (6087/18.11.2009)