„Brot für die Welt“: Spenden in Anhalt wieder gestiegen
Dessau-Roßlau, am – Im Jahr 2006 haben in Anhalt die Spenden für die evangelische Aktion „Brot für die Welt“ abermals zugenommen: Waren es 2005 noch 136.201 Euro gewesen, so wurden 2006 148.687 Euro gespendet. Das entspricht einem Durchschnitt von 2,85 Euro je Gemeindemitglied (2005: 2,48 Euro) – eine Zahl die von keiner anderen ostdeutschen und nur von wenigen westdeutschen Landeskirchen (Bayern, Baden, Württemberg und Reformierte Kirche) überschritten wird.
„Dieses Ergebnis ist bemerkenswert, gerade weil in unserer Region viele Menschen nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügen“, sagt Kirchenpräsident Helge Klassohn. „Ich bin dankbar dafür, dass in unserer anhaltischen Landeskirche erkannt wird, wie wichtig der Einsatz der Aktion ‚Brot für die Welt’ für die Ärmsten ist – und dass diese Arbeit auch durch Spenden mitgetragen wird. Die Zusammenarbeit zwischen unseren Gemeinden und der Diakonie liegt uns sehr am Herzen. Die Spendenfreudigkeit der Menschen in unserer anhaltischen Landeskirche ist zugleich ein Hinweis auf den guten Gottesdienstbesuch gerade zum Weihnachtsfest, wo die Kollekte seit vielen Jahren der Aktion ‚Brot für Welt’ zugute kommt.“ -------------------------------- Hintergrund: „Brot für die Welt“ 2006 „Brot für die Welt“ ist eine Hilfsaktion der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland. In mehr als 1.000 Projekten leistet sie gemeinsam mit einheimischen Kirchen und Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropas Hilfe zur Selbsthilfe. Leitmotiv der Arbeit ist: Den Armen Gerechtigkeit. In Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Aktion organisatorisch von der Diakonie Mitteldeutschland verantwortet, dem Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche Anhalts, der Kirchenprovinz Sachsen und der Thüringischen Landeskirche. „Brot für die Welt“ hat 2006 knapp 51,5 Millionen Euro Spenden erhalten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 3,2 Millionen Euro. Auch die Gesamteinnahmen sind gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Millionen Euro auf 59,6 Millionen Euro gesunken. Ursache hierfür ist – neben dem Spendenrückgang – die verringerten Zuwendungen aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes. Diese Mittel sind seit Jahren rückläufig und spiegeln den immer enger werdenden finanziellen Spielraum der evangelischen Kirchen wider. Auch die Zuwendungen und Drittmittel, Zinsen und sonstigen Erträge haben sich leicht verringert. Mehr als 80 Prozent der Mittel flossen 2006 direkt in die Projektarbeit: Insgesamt wurden 1.071 Projekte gefördert. Sie verteilen sich auf Afrika (379 Projekte), Lateinamerika (297), Asien (281) und Osteuropa (21). Zudem unterstützte „Brot für die Welt“ 93 internationale Projekte. -------------------------------- Schwerpunkte der Arbeit Die meisten Entwicklungsprojekte sind verschiedenen Programmschwerpunkten zugeordnet. „Brot für die Welt“ förderte 2006 vor allem Ernährung sowie den Zugang zu Basisdienstleistungen wie Bildung und Gesundheit. Weitere Förderbereiche sind Friedenssicherung und Demokratieförderung, sowie der Kampf gegen HIV/Aids. Neben der Projektarbeit gehörte auch die entwicklungspolitische Lobbyarbeit zu den Schwerpunkten der Arbeit von „Brot für die Welt“ im Jahr 2006. Die evangelische Hilfsaktion hat die neue Kampagne zur Ernährungssicherheit „Niemand isst für sich allein“ gestartet und unterstützt das „Aktionsbündnis gegen Aids“. Dessau, 16. Juli 2007