Evangelische Landeskirche Anhalts

Aufruf zu Spenden für Flutopfer

Dessau-Roßlau, am – Die Kirchenleitung der Evangelischen Landeskirche Anhalts hat zu Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe in Mitteldeutschland aufgerufen. Anhaltische Kirchengemeinden werden darüber hinaus in Fürbittgebeten in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag der aktuellen Situation gedenken.

„Erneut danke ich den Helferinnen und Helfern für ihren überwältigenden Einsatz“, sagt Kirchenpräsident Joachim Liebig. „Oft wird über fehlende Anteilnahme in unserer Gesellschaft geklagt, doch hier zeigt sich, wie Menschen im Notfall zusammenstehen können.“ Die Landeskirche und ihre Gemeinden, so Liebig, unterstützten tatkräftig sowohl beim Schutz der Deiche, als auch bei Räumarbeiten oder bei der Versorgung von Helferinnen und Helfern. „Ich konnte mich am heutigen Vormittag selbst über die Situation unter anderem in Bernburg informieren. Die steigenden Wasserstände dort sind beängstigend. Dennoch hoffen wir, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht Realität werden.“

In der Bernburger Talstadt hat die Saale bereits einen Rekordpegel erreicht, steigt aber weiterhin. Zahlreiche Häuser sind überflutet. Gesichert werden müssen unter anderem die gotische Marienkirche und das „Haus der Diakonie“ auf dem Altstädter Kirchhof. „Sorgen bereiten uns und unserem ambulanten Pflegedienst darüber hinaus Patienten, die in ihren Häusern in dieser Situation nicht erreichbar sind“, sagte Andreas Schindler, Direktor des Diakoniewerks Kanzler von Pfau’schen Stiftung Bernburg und Präses der anhaltischen Landessynode. „Da ist die Versorgung wirklich nicht einfach.“

In der Region Raguhn / Wolfen hat sich die Lage hingegen leicht entspannt, der Pegel der Mulde sinkt. „Die Orte dort sind, bis auf Altjeßnitz und Teile von Jeßnitz, nicht oder kaum überflutet worden“, sagt Pfarrerin Swantje Adam aus Raguhn. „In Altjeßnitz haben die ersten Aufräumarbeiten begonnen.“ Die Unterbringung der Evakuierten in Notunterkünften sei deutlich besser organisiert gewesen als noch vor elf Jahren, betont Pfarrer Matthias Seifert aus Wolfen.

Eine Gefahr droht der Region dennoch durch den überlaufenden Seelhausener See. Sollte sich dieser in zu starkem Maße in die Goitzsche ergießen und diese wiederum überlaufen, wäre unter anderem die Stadt Bitterfeld gefährdet. Angespannt, aber stabil ist die Situation in Roßlau, wo die Rossel in die Elbe fließt. In den Dessauer Ortsteilen Sollnitz und Kleutsch, die nahe der Mulde liegen, wurde die Evakuierung aufgehoben.

Ungewiss ist weiterhin die Entwicklung des Elbepegels, der langsam, aber konstant steigt und in Dessau-Ziebigk derzeit bei 6,66 Meter liegt gegenüber der Höchstmarke von 7,22 Meter im Jahr 2002. Der Scheitel der Elbeflut wird Dessau-Roßlau aber voraussichtlich erst in einigen Tagen erreichen. Sicherungsmaßnahmen, an denen sich unter anderem die Bewohner des Asylbewerberheims Vockerode beteiligten, wurden unter anderem auch am Schöpfwerk in Vockerode vorgenommen. Noch keine akute Gefahr droht zurzeit in den anderen Orten des Wörlitzer Winkels.

Spendenkonto der Diakonie Mitteldeutschland
Konto-Nr. 800 8000
Stichwort „Fluthilfe Deutschland“
BLZ 520 604 10
Johannes Killyen

Fax 0340 / 2526-141

Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Aus den Gemeinden