Ansprüche an eine kreative Gesellschaft
Dessau-Roßlau / Zerbst, am – Die dritte Auflage der Tagungsreihe „Anhalt[er]kenntnisse“ zum Reformationsjubiläum 2017 findet vom 30. September bis 2. Oktober in Zerbst statt. Sie widmet sich dem Jahresthema der Reformationsdekade „Bild und Bibel“ unter dem Titel „Bilder – Ansprüche an eine kreative Gesellschaft“. Veranstalter sind die Evangelische Landeskirche Anhalts und die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Orte der Tagung in Zerbst sind die Kirche St. Bartholomäi, die Stadthalle und die evangelische Bartholomäischule.
Referenten sind unter anderem Dr. Hans Ulrich Anke, Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland („Glaube und Verantwortung in der evangelischen Publizistik“), PD Dr. Alf Christophersen von der Evangelischen Akademie Wittenberg („Bild als Provokation – Anmerkungen zum Karrikaturenstreit“), der Kulturjournalist und Dozent Dirk Pilz („Die Pluralität der Bilder als Herausforderung einer Kulturpolitik“) sowie der Historiker Dr. Jan Brademann von der Universität Münster („Potenziale der Herrschaft. Die Fürsten von Anhalt, die Kunst und die Geschichtsschreibung in der Reformationszeit“).
Eine Podiumsdiskussion widmet sich dem Thema „Christliche Bildkultur im Medienzeitalter“. Teilnehmer sind unter anderem der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig und Oberkirchenrätin Ramona Eva Möbius sowie die Theologen Prof. Dr. Jörg Dierken und Prof. Dr. Michael Germann aus Halle. In einem Salongespräch ist der Maler Bruno Griesel, Vertreter der neuen Leipziger Schule, zu Gast. Begrüßen wird der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann.
Für die Tagung verantwortlich zeichnen Oberkirchenrat Dr. Rainer Rausch (Dessau) und Pfarrer Albrecht Lindemann (Zerbst) von der Evangelischen Landeskirche Anhalts sowie PD Dr. Alf Christophersen von der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.
Zur Tagung
Es gehört zum Wesen des Menschen, dass er sich auch in der Sprache der Bilder ausdrücken kann. Sie prägt in ganz unterschiedlicher Weise und Intensität Politik, Religion und Gesellschaft. Worin liegt die besondere Kraft des Bildes? Warum kann es über ein enormes Provokationspotential verfügen? Und sind in einer zunehmend auf das Visuelle fixierten Medienwelt der bildhaften Sprache Grenzen zu setzen? Theologische, juristische und kulturwissenschaftliche Perspektiven werden im Themenjahr der Reformationsdekade „Bild und Bibel“ und im Jahr des 500. Geburtstags von Lucas Cranach d. J. verbunden, um dem Geheimnis der Bildersprache auf die Spur zu kommen. Zerbst/Anhalt ist nach Wittenberg die erste Stadt, in der die Theologie der Wittenberger Reformation eingeführt wurde.
In der bedeutendsten der Anhaltischen Residenzen des 16. Jahrhunderts bieten ein mittelalterliches Prozessionsspiel, Werke Lucas Cranachs d. J. und Werke zeitgenössischer Glaskunst in umliegenden Dörfern anschaulich Anlass, über Bedingungen, Aufgaben und Wirkungen von Bildern in einer Kultur nachzudenken. Die zum barocken Schloss gehörende Stadthalle und die Hof- und Stiftskirche St. Bartholomäi bieten den Rahmen. Die Ev. Bartholomäischule, ein junger Bildungsort, wird zum Raum für das Gespräch zwischen Künstler, Theologe und Politiker.
Hier finden Sie das detaillierte Programm
Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Gesellschaft