Anhaltischer Landeskirchenrat zu Gast in der Pfalz
Dessau-Roßlau, am – „Wir treffen aus unterschiedlichen Ausgangslagen auf eine gleichartige Situation“. So hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig, die Inhalte der diesjährigen Konsultation der Kirchenleitungen Anhalt und Pfalz am Montag und Dienstag dieser Woche in Kaiserslautern beschrieben.
Den Herausforderungen durch eine zunehmende Säkularisierung müssten sich beide Landeskirchen stellen, sagte Liebig. Nach Auffassung von Kirchenpräsident Christian Schad gelte es den missionarischen Auftrag anzunehmen und Wege zu finden „wie wir wieder sprachfähig im Glauben werden können“. Als Beispiel für missionarische Aktivitäten informierten sich Besucher und Gastgeber über die Citykirchenarbeit an der Stiftskirche in Kaiserslautern. Das aus Spenden finanzierte Carillon stellten Professor Helmut Freitag und Dekan i.R. Karl-Friedrich Weber vor, „ein Vorbild bürgerschaftlichen Engagements für die Kirche“, wie beide erläuterten. Profil- und Schwerpunktbildungen in den Gemeinden tragen nach Auffassung des pfälzischen Kirchenpräsidenten dazu bei, dass sich in einer Region die kirchlichen Angebote nicht einfach addieren, sondern ergänzen. Über regionale Zusammenarbeit eines Kirchenbezirks berichtete der Otterbacher Dekan Matthias Schwarz bei einem Besuch der Delegationen in der Abteikirche Otterberg. Beim Besuch des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering in Kaiserslautern informierten sich die Vertreter der Landeskirchen über den Nutzen von Informationstechnologie im Bereich des Gesundheitswesens. Den Abschluss des Besuchstages bildete ein Empfang des Kaiserslauterer Oberbürgermeisters Klaus Weichel im Casimirsaal der Stadt. Die Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Evangelischen Landeskirche Anhalts besteht seit Ende der 1940er Jahre und war bereits vor 1989 sehr intensiv. Seit der Wiedervereinigung finden regelmäßige gegenseitige Besuche der Kirchenleitungen statt, es gibt rund 20 aktive Gemeindepartnerschaften, Partnerschaften in der Posaunenarbeit sowie einen Austausch von Anregungen und Informationen etwa in Fragen des Gemeindeaufbaus und in kirchenpolitischen Fragen. Die Evangelische Landeskirche Anhalts hat rund 47.000 Gemeindemitglieder in 150 selbstständigen Kirchengemeinden. Speyer, 8. Juni 2010