Evangelische Landeskirche Anhalts

Anhaltische Stadt Zerbst erinnert an Kriegszerstörung 1945

Dessau-Roßlau, am – Zerbst (epd). Mit einem Konzert in der evangelischen Trinitatiskirche soll am 16. April im anhaltischen Zerbst an die verheerenden Luftangriffe auf die Stadt vor 65 Jahren erinnert werden. Den Auftakt der Gedenkfeier (17 Uhr) bildeten Ansprachen von Bürgermeister Helmut Behrendt (FDP) und Pfarrer Thomas Meyer, sagte Kreiskirchenmusikwart Tobias Eger am 12. April dem epd.

Im Anschluss werden das Mitteldeutsche Kammerorchester und die Zerbster Kantorei das Requiem in d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) aufführen. Die ehemalige Residenzstadt Zerbst wurde bei alliierten Bombenabwürfen am 16. April 1945 schwer getroffen. Durch die über mehrere Tage wütenden Brände und fortgesetzten Artilleriebeschuss wurden 80 Prozent der Gebäude zerstört, mehrere hundert Menschen starben. In Schutt und Asche fielen neben zahlreichen Fachwerk- und Renaissancebauten auch das Schloss und mehrere Kirchen. Während die Trinitatiskirche sowie in Teilen die Hof- und Stiftskirche St. Bartholomäi wieder aufgebaut wurden, ist die spätgotische Nicolaikirche, das einst größte sakrale Bauwerk in Anhalt, seit 1945 eine Ruine. In den vergangenen Jahren erhielt der noch intakte Nordturm unter Federführung eines Fördervereins einen neuen Glockenstuhl und ein Geläut. Die Region Anhalt bestand bis 1945 unter anderem als Fürsten- und Herzogtum. Das Gebiet der Evangelischen Landeskirche Anhalts ist nahezu identisch mit dem ehemaligen Freistaat Anhalt. (1849/12.04.2010)