Anhaltische Philharmonie auf den Spuren der Reformation
Dessau-Roßlau, am – Zum 500. Geburtstag des anhaltischen Reformationsfürsten Georg III. hat die Anhaltische Philharmonie Dessau das erste Sinfoniekonzert der aktuellen Spielzeit dem Thema Reformation gewidmet. Kooperationspartner bei den Aufführungen am 13. September, 20 Uhr, und 14. September, 19.30 Uhr, sind die Evangelische Landeskirche Anhalts und die Kulturstiftung Dessau Wörlitz.Das Konzert am 13. September im Anhaltischen Theater wird live von Deutschlandradio Kultur übertragen. An den Konzerteinführungen unmittelbar vor Beginn wird Kirchenpräsident Helge Klassohn mitwirken.
Zu einem ganzen Jubiläumswochenende für Fürst Georg III. laden die anhaltische Landeskirche und die Stadt Dessau-Roßlau vom 21.- 23. September ein. Geplant sind ein Festakt mit der Anhaltischen Philharmonie und Lutherchor Dessau, eine Sonderausstellung, ein wissenschaftliches Kolloquium, ein Festgottesdienst, ein Markt und ein historisches Theaterstück. Für das Konzertprogramm hat Generalmusikdirektor Golo Berg vier Kompositionen ausgesucht, die auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Thema „Reformation“ in Verbindung stehen. Selbstverständlich darf in einem solchen Programm die „Reformationssinfonie“ nicht fehlen, die der 21-jährige Felix Mendelssohn Bartholdy im Winter 1829/30 zur 300-Jahr-Feier der Augsburger Konfession komponierte. In ihrem Finale erklingt Martin Luthers Choralmelodie „Ein’ feste Burg ist unser Gott“, die wie keine zweite zum musikalischen Inbegriff der Reformationszeit geworden ist. Auch Giacomo Meyerbeer (1791-1874) verwendete sie leitmotivisch in seiner Großen Oper „Die Hugenotten“, die ebenso in Dessau zu hören sein wird wie eine Ouvertüre von Joachim Raff (1822-1882) zu einem Drama aus dem Dreißigjährigen Krieg, die 1854 in Weimar entstand. Außerdem erklingt die Choralsinfonie „Sollt‘ ich meinem Gott nicht singen“ von Heinz Röttger (1909-1977). Der spätere Dessauer Generalmusikdirektor schrieb diese viersätzige Sinfonie im Frühjahr 1946 in Augsburg, gerade zurückgekehrt aus Krieg und Kriegsgefangenschaft. Der im Werk verarbeitete protestantische Choral ist eine Komposition von Johann Schop auf einen Text von Paul Gerhardt. 30 Jahre nach dem Tode Heinz Röttgers erlebt diese Choralsinfonie, deren autographe Partitur sich im unveröffentlichten Nachlass befand, ihre Uraufführung. Weitere Infos zum Jubiläum: www.georg3.de Infos zum Anhaltischen Theater: www.anhaltisches-theater.de