"Anhalt und die Konfessionen"
Dessau-Roßlau / Zerbst, am – Der anhaltischen Konfessionsgeschichte widmet sich eine Tagung der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vom 19. bis 22. September im Gymnasium Francisceum Zerbst (Weinberg 1). Rahmen des Kolloquiums unter dem Titel „Staat, Kirche & Gesellschaft Anhalts im Zeitalter der Konfessionalisierung“ ist das Jubiläum „Anhalt 800“.
Als Referenten werden Theologen, Historiker und Archivare aus Dessau, Osnabrück, Halle, Marburg, Münster, Bielefeld und Leipzig erwartet.
Das „Zeitalter der Konfessionalisierung“ (16./17. Jahrhundert) ist in Deutschland intensiv, doch in Bezug auf die Region Anhalt nur ungenügend erforscht. Das ist umso erstaunlicher, als im überschaubaren Territorium Anhalts die gesellschaftlichen, sozialen und religiösen Umbrüche der Zeit – zwischen Religionsfrieden und Religionskriegen – im Kleinen nachvollzogen werden können. Die bisher vorhandenen Einzeluntersuchungen zu den komplexen Vorgängen in Anhalt, die zeitweilig auch in der Reichspolitik Wirkungen entfalteten, sollen nun erstmals auf einer wissenschaftlichen Tagung gebündelt präsentiert und diskutiert werden.
Als Veranstaltungsort wurde das ehemalige Gymnasium illustre – das heutige Francisceum – in Zerbst gewählt. Von diesem ehemaligen Kloster, das seit Ende des 16. Jahrhunderts als Ausbildungsstätte für anhaltische Theologen diente, gingen in dieser Zeit bedeutende Impulse wie von kaum einem anderen Ort in Anhalt aus.
Die thematisch breit gefächerte Tagung steht allen Interessierten offen und bietet mit zwei öffentlichen Abendveranstaltungen auch außerhalb der Tagung die Möglichkeit, die Vorträge zweier international renommierter Wissenschaftler aus Apeldoorn (Niederlande) und Mainz zu besuchen. Im ersten öffentlichen Abendvortrag am Mittwoch, 19. September 2012, 18.00 Uhr in der Aula des Francisceums Zerbst spricht Prof. Dr. Herman Johan Selderhuis aus den Niederlanden über die Faszination des Calvinismus.
Der zweite öffentliche Vortrag, der in der Stadthalle Zerbst am 20. September ebenfalls um 18.00 Uhr stattfinden wird, beschäftigt sich mit einem der wichtigsten nachreformatorischen Theologen aus Anhalt – Johann Arndt. Über diesen und seine Impulse auf den Pietismus spricht Prof. Dr. Wolfgang Breul. Der Mainzer Kirchenhistoriker zeichnet gemeinsam mit dem Hallenser Rechtshistoriker Prof. Dr. Heiner Lück für das Konzept der Tagung verantwortlich.
Interessenten, die an der gesamten Tagung teilnehmen möchten, sollten sich vorab anmelden.
Infos und Anmeldung: Martin Olejnicki, Tel. 0178 / 1480144
Download Tagungsflyer – 1,6 MB
Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen, Zerbst – Landeskirche