Evangelische Landeskirche Anhalts

Altjeßnitz an der „Straße der Romanik“

Dessau-Roßlau, am – Die Evangelische Kirche in Altjeßnitz ist die 88. Station an der „Straße der Romanik“. Am gestrigen Mittwoch wurde die kleine romanische Feldsteinkirche in der Nähe von Raguhn offiziell in die Tourismusroute aufgenommen. Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, übergab bei einem kleinen Festakt ein Schild mit dem Signet der „Straße der Romanik“ an die zuständige Pfarrerin Swantje Adam. Entscheidend für die Aufnahme, so Willingmann, seien die außergewöhnlichen Wandmalereien in der Wölbung der Apsis gewesen, also im Abschluss des Kirchenraumes. Sie stammen aus der Entstehungszeit der Kirche um das Jahr 1200. „So etwas gibt es nur ganz selten in Sachsen-Anhalt, das ist ein absolutes Highlight“, so Willingmann.

Pfarrerin Swantje Adam wies auf weitere herausragende Ausstattungsstücke in der Kirche hin: „Wir sind stolz auf den spätgotischen Schnitzaltar mit einer Madonna auf der Mondsichel. Und auch die Taufe ist eine Besonderheit: Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde in bäuerlicher Schnitzarbeit ausgeführt.“ Lars-Jörn Zimmer, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt, lobte das hohe Engagement von Mitgliedern der Kirchengemeinde, die sich ehrenamtlich für die Öffnung und den Erhalt des Gotteshauses einsetzen. „Sie helfen, diesen reichen Schatz auch zugänglich zu machen.“ Touristisches Interesse könne gerade in kleineren Orten wie Altjeßnitz helfen, die Infrastruktur zu erhalten und zu verbessern. Bernd Marbach, Bürgermeister der Stadt Raguhn-Jeßnitz, unterstrich die enge Verbindung der Kirche zum berühmten Irrgarten Altjeßnitz, der sich ebenso wie das Gotteshaus im Altjeßnitzer Gutspark befindet. „Wir sind stolz auf diese Auszeichnung.“ Die Dessauer Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch erinnerte in ihrer Andacht an das geistliche Leben in der Kirche, in der Christinnen und Christen seit 800 Jahren zum Gottesdienst und zum Gebet zusammenkommen.

Geöffnet sein soll die Kirche zur touristischen Saison im Zusammenhang mit der Öffnung des Irrgartens Altjeßnitz.

Hintergrund

Die Feldsteinkirche in Altjeßnitz bei Raguhn ist ein besonderes Kleinod der romanischen Architektur. In dem um 1200 erbauten Gotteshaus befindet sich ein wertvoller Schnitzaltar aus dem späten 15. Jahrhundert. Die Kirche ist reizvoll im Park rund um den berühmten Irrgarten Altjeßnitz gelegen. Die beliebte Tourismusroute „Straße der Rmomanik“ wurde 1993 ins Leben gerufen und zählt inzwischen jährlich 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher. Auf dem über 1.000 Kilometer langen Rundkurs in Form einer Acht mit der Landeshauptstadt Magdeburg als Routenschnittpunkt führt die „Straße der Romanik“ durch Sachsen-Anhalt und verbindet 88 ausgewählte Bauwerke aus der Epoche der Romanik. Eigentümerin der Kirche Altjeßnitz ist die Kirchengemeinde Raguhn.

Weitere Informationen:
www.strassederromanik.de
www.irrgarten-altjessnitz.de

Dessau – Gesellschaft