„Christen brauchen keine eigenen Opfer“
Dessau-Roßlau, am – Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche Anhalts hat am heutigen Sonnabend im Wörlitz ihre Herbsttagung fortgesetzt. Zum Auftakt wurde Kirchenpräsident Joachim Liebig in einem Gottesdienst in der Kirche St. Petri für seine zweite Amtszeit eingesegnet. Er war im Frühjahr von der Synode als Kirchenpräsident wiedergewählt worden. Präses Andreas Schindler würdigte die Tätigkeit Liebigs: „Unaufdringlich und natürlich vermitteln Sie den Menschen, dass Glaube etwas ganz Normales ist, lassen sie am Erlebnis des Glaubens Anteil haben. Sie sind ein großartiger Botschafter für unsere Landeskirche.“
In seiner Predigt äußerte Kirchenpräsident Liebig Betroffenheit über die Radikalisierung einer zunehmenden Zahl von jungen Muslimen in Deutschland. „Wie Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft in der verblendeten Hoffnung auf das Jenseits sich und andere in den Tod reißen – das war bis vor kurzem undenkbar. Als Christen brauchen wir keine eigenen Opfer. Gott selbst nimmt am Kreuz alle Schuld auf sich und öffnet die Ewigkeit.“ Zugleich würden in der weitgehend säkularisierten Gesellschaft Ostdeutschlands viele Menschen die Perspektive auf ein Leben nach dem Tod völlig ausblenden. „Sie kennen nur Verantwortung für sich und ihr unmittelbares Umfeld“, sagte Liebig. Christen hingegen könnten auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen und gelassen, in Verantwortung vor Gott, ihr Leben gestalten – und auch über dieses hinaus blicken. „Wer darauf verzichtet, vergibt sich eine entscheidende Option des Lebens.“
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