300.000 Euro für Großwirschleben
Dessau-Roßlau, am – Der Landeskirchenrat der Evangelischen Landeskirche Anhalts hat der Kirchengemeinde und dem Ort Großwirschleben zum Sieg bei der Fernsehshow „Mach dich ran“ des Mitteldeutschen Rundfunks am Pfingstmontag gratuliert. Mit dem Sieg verbunden ist ein Preisgeld von 300.000 Euro, das von der „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ (Stiftung KiBa) zur Verfügung gestellt wurde.
Großwirschleben hatte sich als Vertreter für Sachsen-Anhalt gegen die Orte Burkhardswalde (Sachsen) und Lohma (Thüringen) durchgesetzt. „Das Engagement des gesamten Ortes Großwirschleben war überwältigend und lässt hoffen, dass die Kirche ein dauerhafter Ort der Identifikation bleiben wird“, sagte Oberkirchenrat Wolfgang Philipps, Baudezernent der Evangelischen Landeskirche Anhalts.
„Aus der großen Freude über diesen Erfolg muss nun der Impuls für die Sanierung der Kirche werden. Dabei bin ich mir sicher, dass die Pfarrerin und die Gemeinde mit ihrer Tatkraft und der Nähe zu den Menschen vor Ort ein kräftiger Motor sein werden.“ Philipps sprach auch der Stiftung „KiBa“ sowie dem Mitteldeutschen Rundfunk für die Ausstrahlung der Sendung und das zur Verfügung gestellte Preisgeld seinen Dank aus.
Die Kirche St. Bonifatius Großwirschleben ist zurzeit so baufällig, das in ihr keine Gottesdienste oder andere Veranstaltungen mehr stattfinden können. Gottesdienst wird in einem Zelt vor der Kirche oder bei Gemeindemitgliedern zu Hause gefeiert. Mit dem Preisgeld von 300.000 Euro soll noch in diesem Jahr die Sicherung und Sanierung der Dach- und Deckenkonstruktion beginnen. Um St. Bonifatius komplett zu sanieren, werden fast 700.000 Euro benötigt.
Großwirschleben ist ein Ortsteil der Gemeinde Plötzkau, die zur Verbandsgemeinde Saale-Wipper gehört. Insgesamt kommen Großwirschleben, Plötzkau und Bründel auf rund 1600 Einwohner. In Großwirschleben wohnen etwa 350 Menschen. Sie kämpfen seit 20 Jahren um die Kirche „St. Bonifatius”, die 1352 erstmals urkundlich erwähnt wurde. „Wäre dieses Engagement nicht gewesen – die Kirche würde wahrscheinlich gar nicht mehr existieren“, sagt Pfarrerin Renate Lisock.
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