Evangelische Landeskirche Anhalts

200 Jahre Alexisbad: Heilbad im Harz

Dessau-Roßlau, am – Mit einem Festgottesdienst am Sonnabend, 11. September, um 14.00 Uhr, beginnen in Alexisbad bei Harzgerode die Feierlichkeiten anlässlich der Grundsteinlegung für das historische Kurbad vor 200 Jahren. Die Predigt in der Petrus-Kapelle Alexisbad hält der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig, beteiligt ist auch die zuständige Pfarrerin Anke Dittrich aus Harzgerode. Zu Gast wird zudem Corinna Prinzessin von Anhalt sein.

Im Anschluss wird im Hotel Habichtstein eine Ausstellung zum 200-jährigen Jubiläum des Kurortes eröffnet. Bis Mitte 2011 und darüber hinaus bis 2015 sind in Alexisbad zahlreiche Vorträge, Lesungen und Konzerte geplant. ------------ Hintergrund Der Ursprung des Ortes Alexisbad geht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als an gleicher Stelle das Kloster Hagenrode gegründet wurde. Nachdem der hohe Eisengehalt der in der ehemaligen Bergbaugegend austretenden Quellen entdeckt worden war, gab es bereits Mitte des 18. Jahrhunderts in kleinem Umfang einen Badebetrieb. 1810 erteilte Herzog Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg den Auftrag, nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel eine Gebäudegruppe als Grundlage für ein Kurbad errichten zu lassen. Am 8. September 1810 wurde Richtfest gefeiert. Der Selkebrunnen, der Alexisbrunnen und die Schönheitsquelle bestimmen seither die Entwicklung des Ortes. Als das Alexisbad 1811 offiziell eingeweiht wurde, zählte man bereits 325 Kurgäste. Zu den prominentesten Besuchern gehörte 1820 der Komponist Carl Maria von Weber. 1856 wurde hier der Verein deutscher Ingenieure gegründet, 1888 erhielt Alexisbad Eisenbahnanschluss. Angesichts der deutlich steigenden Gästezahlen entstanden in den Folgejahren weitere Hotels und Pensionen. Wesentlich beeinträchtigt wurde der Ort durch den Ersten Weltkrieg, in dem Alexisbad als Lazarett genutzt wurde, die Weltwirtschaftkrise, den Zweiten Weltkrieg und die Zeit danach mit der Einquartierung zahlloser Flüchtlinge. Erst ab 1950 konnte der Kurbetrieb wieder aufgenommen werden, einige Gebäude wurden auch als Betriebsferienheime und Kinderferienlager genutzt. Die drei Quellen, die Alexisbad von Anfang an berühmt gemacht hatten, wiesen auch bei einer Untersuchung 1996 die gleichen Qualitätsmerkmale wie im Jahr 1809 auf. Der Ort Alexisbad gehört mit seinen 42 Einwohnern heute zur Stadt Harzgerode. Der 1815 erbaute Teepavillon der damaligen Herzogin wurde nach deren Tod zur evangelischen Kapelle umgewidmet, die seit einigen Jahren Petrus-Kapelle heißt. ------------ Weitere Programmpunkte: – 13.9., 15.00 Uhr, Café Felsenterrasse: Sigrid Elstermann liest „Aus dem Tagebuch meiner Urgroßmutter“ – 14.9., 19.30 Uhr, Hotel Morada: Vortrag zur Geschichte der Selketalbahn – 15.9., 19.30 Uhr, Stammhaus Habichtstein Resort: Vortrag „Selketal – im Fluss der Zeiten“ – 16.9., 20.00 Uhr, Petrus-Kapelle: Jubiläumskonzert „Alexisbad in Noten“ mit Thomas Nürnberg – 17.9., 15.00 Uhr, Cavaliershaus: Vortrag „Caroline Bardua, eine Ballenstedter Malerin“ – 25.9., 16.30 Uhr, Petrus-Kapelle: Andacht „Legende vom Hagano“, Ausschreibung Wettbewerb – 25.9., 19.00 Uhr, Petrus-Kapelle: Buchpräsentation „Wilhelmine Luise von Preußen“ (mit Bettina Fügemann) Kontakt: Pfarrerin Anke Dittrich, Tel. 039484 /2334 Dessau-Roßlau / Alexisbad, 7. September 2010