2. Anhaltische Kunstauktion
Dessau-Roßlau, am – Bei der zweiten Anhaltischen Kunstauktion im Musiksaal der Köthener Lutzeklinik kommen am Samstag, 26. November, ab 19 Uhr über 200 Kunstwerke unter den Hammer. 20 Prozent des Verkaufserlöses sind für die Sanierung der Köthener Fürstengruft bestimmt. Die Grafiken, Skulpturen und Gemälde von rund 40 Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Mitteldeutschland sind noch bis Freitag, täglich 15 bis 18 Uhr, in der Köthener Martinskirche (Leipziger Straße / Nähe Bahnhof) zu sehen. Die Auktion wird von der Kunsthistorikerin Magdalena Firesch geleitet, Veranstalter ist der Bauverein der St. Jakobskirche Köthen.
Der Name „Anhaltische Kunstauktion“ ist eine Reverenz an die Region der ehemaligen anhaltischen Fürstentümer. Bei der ersten Anhaltischen Kunstauktion vor einem Jahr wurden Kunstwerke für rund 2.000 Euro versteigert. „Die Gruft ist heute selbst ein ganz wichtiges Kunstwerk“, sagt der Köthener Kreisoberpfarrer Dietrich Lauter. „Deshalb liegt es nahe, sich mit dem Verkauf von Kunstwerken für sie einzusetzen. Zudem bietet die Kunstauktion natürlich regionalen Künstlern ein Forum.“ Neben Werken von Karl Jahns, Axel Jirsch, Hartmut und Ines Schmiegel und Hans Rudolph aus Köthen können Bilder und Graphiken der Dresdener Künstler Mechthild Mansel, Leonore Adler, Hartmut Trache, Richaaard und Plastiken von Thomas Reichstein ersteigert werden. Daneben stehen Arbeiten unter anderem der halleschen Künstler Iris Brand, Ralph Penz, Beata Sienko, Otto Möhwald, Günter Giseke und Willi Sitte. Aus Leipzig beteiligen sich unter anderem Ingo Duderstedt, Akos Novaky, Gudrun Petersdorff und Norbert Wagenbrett. Hintergrund Fürstengruft: Die Fürstengruft in der Köthener St. Jakobskirche ist einmalig in Mitteldeutschland. Sie enthält nahezu vollständige Grablegungen des Fürstengeschlechts von Anhalt-Köthen über zweieinhalb Jahrhunderte. In der Gruft sind 40 Särge aufbewahrt, darunter zehn Kindersärge. Der älteste Sarg, der des Prinzen Ludwig, Sohn des ersten Köthener Fürsten, stammt von 1624. Beerdigt sind hier auch Fürst Ludwig, Gründer „Fruchtbringenden Gesellschaft“, und der „Bachfürst“ Leopold. Viele Särge der Gruft waren stark von Holzwurm befallen und dringend sanierungsbedürftig. Die Kosten für die bereits abgeschlossene Sanierung beliefen sich auf 83.000 Euro, das Land Sachsen-Anhalt stellte 74.000 Euro zur Verfügung. Bauverein und Gemeinde müssen noch 2.000 Euro aufbringen, die unter anderem durch die Kunstauktion eingespielt werden sollen. Hintergrund Bauverein: Der „Bauverein der Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob“ wurde im April 2002 gegründet, um die Sanierung der um 1400 erbauten Köthener St. Jakobskirche zu unterstützen. Der weitere Sanierungsbedarf wird auf mindestens 1,2 Millionen Euro geschätzt. Infos: Magdalena Firesch, Tel. 0177 / 2781 676 Oder Kreisoberpfarrer Dietrich Lauter, Tel. 03496 / 21 41 57