Evangelische Landeskirche Anhalts

15.000 Menschen protestieren gegen Elbeausbau

Dessau-Roßlau, am – Hamburg/Dessau/Dresden (epd). Rund 15.000 Menschen haben am 13. Januar entlang der Elbe zwischen Dresden und Cuxhaven mit einer Fackelaktion für den Schutz des Flusses demonstriert. Unter dem Motto „Fackeln für die Elbe“ forderten sie in mehr als 30 Orten vor allem den Verzicht auf Bauvorhaben, die dem Lebensraum der Elbe und ihren Auen unumkehrbare Schäden zufügten und die die Hochwasserrisiken verschärften.

Aufgerufen zu der Kampagne hatten rund 40 Bürgerinitiativen, Umweltverbände, Vereine und Kirchen. Als Beispiele für verfehlte Bauvorhaben nannte das „Bündnis für die Elbe“ die Einengung durch Schottersteine an den Ufern, die Errichtung der umstrittenen Waldschlößchenbrücke in Dresden, Staustufen in Tschechien sowie den geplante Saale-Seitenkanal in Sachsen-Anhalt. In die Proteste einbezogen war auch die Kritik an einer geplanten Autobahnbrücke über die Elbe bei Wittenberge. Zwischen Cuxhaven und Hamburg wandten sich etwa 8.000 Natur- und Umweltschützer gegen eine Vertiefung des Flussbettes. In Dresden protestierten 3.000 Menschen, darunter der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Hubert Weiger, gegen die geplante Waldschlößchenbrücke. Ein Fackelzug führte zunächst vom Goldenen Reiter an der Staatskanzlei vorbei zur Waldschlößchenwiese, auf der eine Kundgebung stattfand. An einigen Orten gab es zudem kirchliche Andachten sowie in Dessau-Roßlau ein Konzert mit einem Posaunenchor. Dort war unter den 1.000 Teilnehmern auch der anhaltische Kirchenpräsident Helge Klassohn. Durch die Bauarbeiten sei neben dem UNESCO-Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“ auch die UNESCO-Welterbestätte Dessau-Wörlitzer Gartenreich vom Austrocknen bedroht, warnte er in einer Ansprache. Die Elbe dürfe nicht zu einer „Hochleistungswasserstraße“ ausgebaut werden. In Magdeburg richtete sich die Aktion, die auf der Strombrücke mit rund 400 Teilnehmern stattfand, gegen das schon teils vollzogene Abtragen des Domfelsens, der in das Flussbett hineinragt. Die Demonstranten führten Transparente unter anderem mit der Aufschrift „Freie Flüsse statt Beton(köpfe)“ mit sich. (0173/13.01.2008)