Geschichte Motorradarbeit
2018
Motorradrüstzeit in Sternhagen 25.-27. Mai
Leider kollidierte dieser Termin in diesem Jahr mit der Tagung der Landessynode, so dass Pfarrer Kuhn nicht mit in die Uckermark reisen konnte. Thomas tat es und vertrat „die Bernburger“ – bzw. ganz Anhalt tapfer. Er kehrte beschwingt und zufrieden zurück. Die „Tour de Uck“ führte dieses Mal zum Kloster Himmelpfort.
Saisonauftakt am 28. April
Herrliches Wetter am letzten Aprilsonnabend! Im Gottesdienst gab es ein Anspiel, in dem aus verschiedenen Epochen des letzten Jahrhunderts motorradfahrende Familienmitglieder über die Vorzüge ihrer Zeit miteinander in Streit gerieten. Damit war der Grundgedanke dieses Tages angesprochen: Unser Blick und unsere Einstellung hinsichtlich vergangener Zeiten und der Lehren, die gezogen werden sollten.
Das war dann auch Thema am Zielort unserer Ausfahrt. In Langenstein im Harz fuhren wir in den Schäferhof ein, der die Beköstigung der ca. 130 Motorradfahrer übernommen und bravourös organisiert hatte. Das historische Ambiente dieses Vierseitenhofes mit ausgebautem großen Stall war schon beeindruckend. Vielmehr aber noch die in Langenstein vorhandenen einzigartigen Erdwohnungen, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts bewohnt wurden. Sie können besichtigt werden, ein Verein kümmert sich um sie.
Zu Gast waren wir übrigens an diesem Tag bei den Bikerfreunden Langenstein, die unterwegs schon zu uns stießen, uns nette Gastgeber waren und mit einigen Leuten mit nach Bernburg zurückfuhren um dann im Pfarrgarten ausgelassen zu feiern. Gegenbesuche sind geplant, ihre Veranstaltungen sind im Internet angekündigt.
2017
Motorradrüstzeit in Sternhagen 19.–21. Mai
Die Zahl der nach Sternhagen Reisenden ist in den letzten Jahren etwa gleich geblieben. Aus Bernburg waren wir sogar nur zwei Maschinen, aber die Rückfahrt unternahmen wir dann zu dritt.
Seit 30 Jahren gibt es das Treffen – Jubiläumstreffen. Begonnen hat die motorradbegeisterte Junge Gemeinde damals im uckermärkischen Klinkow. Deshalb führte uns die Ausfahrt („Tour de Uck“) zunächst an den Ursprung zurück. In der Kirche feierte mit uns der dortige – selbst motorradfahrende – Pfarrer Klaus-Thomas Krispin einen Gottesdienst. Anschließend ging es weiter zum Labyrinthgarten in Machen. Die Fahrt durch die phantastische Landschaft war ein Erlebnis. Übrigens: Wie immer bei den Sternhager Treffen aufs freundlichste von der Polizei begleitet und abgesichert.
18. Mai, Stand auf dem Karlsplatz Bernburg
An diesem Tag war Bernburg vor Wittenberg die letzte Station des „Reformationstrucks“, der durch die Orte des sog. Europäischen Stationenwegs anläßlich des Reformationsjubiläums unterwegs war. Die Kirchengemeinden präsentierten sich daher mit einem kleinen Kirchentag. Der Stand des Martinszentrums war zugleich der Stand der Motorradfahrerarbeit unserer Landeskirche. Zu Besuch kamen an ihn u.a. der Kirchen- und der Ministerpräsident, der Landrat und der Oberbürgermeister. Es war schrecklich heiß, weshalb ein Strohut nützlich war…
Saisonauftakt am 29. April
Viele blickten ständig auf die Wettervorhersage, Wetter-Apps wurden konsultiert und bange Erwartung herrschte vor. Doch dann war das Wetter ganz passabel, es blieb trocken und kalt war es auch nicht. Im Gottesdienst ging es um Fragen des Rechtes: Was gilt bei uns und warum, welche Rolle spielen Rechthaberei oder Gerechtigkeitsempfinden für uns? Eine formidable Justitia wurde im Gottesdienst natürlich auch gestaltet…
Das war der Auftakt, dann gab es die Ausfahrt. Sie führte nach Reppichau bei Köthen. Dort lebte im hohen Mittelalter Eike von Repkow. Das von ihm verfaßte Rechtsbuch, der Sachsenspiegel, entfaltete eine Bedeutung für das europäische Rechtswesen bis hin zum Ural, die kaum überschätzt werden kann. Das Dorf hat daraus heutzutage ein Projekt gemacht: Viele Häuser zieren Malereien aus den mittelalterlichen Bilderhandschriften des Sachsenspiegels, es sind Ausstellungen und Informationswege gestaltet und man kann bei Führungen Wissenswertes hören. Die etwa 90 Motoradbesatzungen waren beeindruckt – mit Recht. Es gab Gesprächsstoff, nicht nur für die Feier im Pfarrgarten am Abend.
Fotogalerie Saisonauftakt und Sternhagen 2017
2016
Motorradrüstzeit in Sternhagen
Wie im vergangenen Jahr kamen am letzten Maiwochenende nach Sternhagen etwa 100 Motorradfahrer, dazu eine ganze Zahl Kinder und Angehörige. Aus Bernburg waren wir zu zweit angereist, vier andere zugesagte Mitfahrer hatten kurzfristig aus verschiedenen Gründen leider abgesagt.
Apropos abgesagt: Auch der Pfarrer für den Gottesdienst während der „Tour de Uck“ machte einen Rückzieher, so daß man mich bat einzuspringen. Glückte! Auch dank Mitspielern beim Anspiel.
Ziel der Ausfahrt war diesmal das Nationalparkhaus Criewen (Schwedt) an der unteren Oder. Dort gibt es eine Menge über Fauna und Flora sowie über die geologische Genese dieses Auengebietes zu erfahren. Anschließend ging es nach Greiffenberg zum Gottesdienst und dann wieder zurück nach Sternhagen.
Das Treffen in Sternhagen war erneut von ruhiger und gelöster Atmosphäre, ein entspanntes und angenehmes Wochenende ohne Streß. Ein herzliches Dankeschön den emsigen Organisatoren!
Saisonauftakt am 30. April
Zunächst feierten wir Gottesdienst in der Martinskirche, an dem ca. 200 Personen teilnahmen, zum Teil von weither angereist; allein in unserem Haus übernachteten 14 Personen und es war eng beim Frühstück in der Küche! Thema des Gottesdienstes war dieses Mal die Zeit mit ihren verschiedenen Bezügen zu unserem Leben. Das Thema hieß „carpe diem“ – denn die Zeit, die uns Gott zugemessen hat, ist nun einmal begrenzt. Nutzen wir sie also und bleiben dabei doch gelassen, denn Zeitnot ist ein selbstbeschertes Problem.
Die Ausfahrt mit ca. 120 Motorrädern gestalteten wir dieses Mal anders: Ziel war Klein Rosenburg im Elb-Saale-Winkel, nicht weit entfernt. Dort bekamen wir einerseits auf der Straußenfarm Führungen und konnten Straußenfleisch vom Grill genießen. Andererseits wurden wir durch die Klein Rosenburger Burg (bzw. das, was noch vorhanden ist) geführt und erfuhren Interessantes aus der älteren und jüngeren Geschichte.
Von Klein Rosenburg aus gab es das Angebot verschiedener Touren, die individuell dies- und jenseits der Elbe gemacht werden konnten, was auch fast alle taten: mit nur 12 Motorrädern fuhren wir (der „Haupttroß“) nach Bernburg zurück. Alles weitere war Tradition: Kaffee und Kuchen sowie abends die gemütliche Fete am Feuer im Pfarrgarten, wozu sich viele peu à peu wieder einfanden.
Fotogalerie Saisonauftakt und Sternhagen 2016
2015
Saisonauftakt am 25. April
Zunächst feierten wir Gottesdienst in der Martinskirche, an dem ca. 160 Personen teilnahmen, wieder aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands. Als Besonderheit gestalteten ihn dieses Mal Bläser: sowohl Bläserkinderchöre des Martinszentrums, als auch der Bläserchor der Bernburger Talstadtgemeinde. Folglich lautete das Thema: „Mal Luft holen…“, was auch für Motorradfahrer immer wieder wichtig ist, um gut zu leben.
Anschließend fuhren wir (mit wider Erwarten bereitgestellter Polizeibegleitung) und 14 Ordnern (die Aufrufe in den Zeitungen hatten sich gelohnt!) durch das Mansfelder Land nach Stangerode. Hier im Harzvorland gibt es einen Unternehmer, der seit Jahren Herden mit Wildrindern hält. Diese konnten wir uns ansehen, wurden mit Bisongulasch beköstigt und hatten auch die Möglichkeit, einen interessanten großen, nämlich den „Harzer Kräuterstieg“, anzusehen. Zurück ging es dann über Aschersleben, zur traditionellen Feier im Pfarrgarten.
Motorradrüstzeit in Sternhagen
Etwa 120 Motorräder waren am letzten Maiwochenende nach Sternhagen gekommen. Aus Bernburg waren wir zu dritt unterwegs und genossen die herrliche Fahrt durch Altmark, Ruppiner Land und Uckermark. Das Wetter war ausgeglichen, weder heiß, noch kalt und regnerisch. Ein Schauer am Sonnabend erwischte uns erst, als wir von der Ausfahrt zurückgekehrt waren.
Diese führte erst zu einem Technikmuseum, dann zu einem Gottesdienst in die Hassleber Kirche. Der Pfarrer thematisierte u.a. verschiedene Sichtweisen auf die gemeinsamen Ausfahrten bei Motorratreffen. Er zitierte einen Verantwortlichen des NABU, der sich kritisch geäußert hatte, denn solche Ausfahrten würden eine arge Belastung der Umwelt darstellen. Ganz unrecht hat er nicht. Fatal nur, daß er als Argument auf Armut und andere Zustände in Mittelamerika hingewiesen hat, die er gerade bei einem Besuch dort erlebt habe – wir alle fragten uns, wieviel Kerosin mit all den Folgen für diesen Trip in die Luft gepustet worden sind…
Das Treffen in Sternhagen war von ruhiger und gelöster Atmosphäre, nur kommen leider auch immer mehr Angehörige und Familien, die nicht mehr Motorrad fahren, sondern Auto.
2014
Saisonauftakt am 26. April
Nein, angemeldet haben wir dieses Treffen zum Saisonauftakt nicht. Warum auch? Es ist ein Gottesdienst! Ein Stationsgottesdienst, man könnte auch sagen: Eine Motorradprozession mit Stationsandachten. Begonnen hat der Gottesdienst, zu dem ca. 200 Besucher kamen (vor der Kirche standen 130 Motorräder) in unserer Martinskirche. Das Thema lautete: Frisch, Fromm, Feurig! Es zog sich durch alle Stationen hindurch.
Als nächstes fuhren wir zu der Kirche in Güsten. Hier gab es als Besonderheit ein Kirchenportal zu sehen, dessen Tür im Ersten Weltkrieg „genagelt“ worden war (als Spendenaktion). Weiter ging es zur Kirche in Ilberstedt, wo auf das „Tanzwunder von Cölbigk“ eingegangen wurde. Die vierte Kirche unseres Gottesdienstes war die des winzigen Dorfes Wedlitz. Schließlich wurde den Teilnehmern der Segen gespendet – im Hof des Schlosses Biendorf. Dort gab es im Anschluß Soljanka. Wer wollte, konnte das Privatmuseum der Familie van de Merwe besichtigen, u.a. Europas größte Fingerhutsammlung (über 60.000!). Der Tag klang gemütlich im Pfarrgarten aus – denn gute Traditionen muß man nicht ohne Grund aufgeben…
Sternhagen 23.-25. Mai
Zu dritt fuhren wir aus Bernburg los, hatten eine richtig schöne, sonnige Hinfahrt und bauten im Trockenen unsere Zelte auf. Am Abend begann es wieder zu regnen – aber das dauerte nur bis zum Morgen. Am Sonnabend wurde das Wetter immer schöner. Die „Tour de Uck“ führte dieses Mal zunächst zu der Friedrichswalder Kirche, wo uns der (motorradfahrende) Ortspfarrer Ralf Schwieger mit einer heiteren Predigt erfreute. In dieser erfuhren wir u.a., daß sein Schutzengel so ca. 240 fliegen kann. Klasse waren auch seine Psalmübertragungen.
Dann ging es weiter zum Straußenhof in Berckenlatten, zu dem schon die Gulaschkanone mit der Erbsensuppe gebracht worden war. Strauße sind ja selten dämliche Tiere, wie wir fachkundig erläutert bekamen! Auch gefährlich, die Mitarbeiter müssen immer auf der Hut sein, v.a. beim Eierklauen. Schmecken tun die Riesenvögel allerdings nicht schlecht.
Insgesamt war das Sternhagener Motorradtreffen dieses Mal familiärer: Einerseits waren es nur ca. hindert Motorräder (und vor dem Gelände mittlerweile ca. 40 Autos, Kleinbusse, Wohnwagen usw. – wegen der vielen Familien mit Kindern). Andererseits werden wir alle immer älter und ruhiger, der Nachwuchs wird größer, inzwischen sind schon Enkel mit dort. Man kennt sich. Anke organisiert die Treffen seit 16, insgesamt gibt es diese seit 27 Jahren. Einen herzlichen Dank den ca. 30 Helfern, die diese Rüstzeit ermöglichen! Hoffentlich wird das Rüstzeitheim erhalten, sicher ist das leider nicht…
2013
Motorradgottesdienst in Weistropp/Sachsen
Es war eine kleine Schar, die sich am Sonntag, d. 30. Juni in der Dorfkirche von Weistropp in der Nähe Dresdens versammelte. Etwa 40 Leute hörten den beiden Bluesmusikern sowie den Worten Pfarrer Christian Bernhardts zu. Er sah in seiner Predigt das Motorradfahren als Möglichkeit, wie in einem Zwischenraum zwischen Gott und der Welt unterwegs zu sein. Dies sei möglich, da nicht nur mit allen Sinnen viel stärkere Empfindungen für unsere (Um-) Welt erfahrbar seien, sondern auch das Alleinsein, das Für-sich-Sein zum Motorradfahren gehöre. Unterm Helm finden sich Gedanken ein, die durch keine Gespräche, Dispute oder andere Beeinflussungen abgelenkt würden. Und es stimmt: Hier wird das Leben deutlicher empfindbar, als in vielen anderen Lebenssituationen.
Nach dem Gottesdienst war eine schöne Strecke durch das Erzgebirgsvorland hin zur Augustusburg ausgewählt worden. Die die ca. 15 Motorräder starke Gruppe genoß die Fahrt und sah sich die Motorrad- und Kutschenausstellung an – ein Tip für Technikinteressierte.
Motorradrüstzeit in Sternhagen
Dieses Jahr ist vom Wetter her ein besonderes: Es regnet, häufig und ergiebig, wie sonst selten. So gab es nicht nur eine Hochwasserkatastrophe ungeahnten Ausmaßes (auch in Bernburg), sondern auch Regenfahrten. Am letzten Maiwochenende trafen Freitag ca. 140 Unentwegte, die dem Wetterbericht trotzen wollten, bei noch schönem Wetter in Sternhagen ein und schlugen ihre Zelte auf. Abends begann dann der Regen, wurde stärker, am Sonnabend Nachmittag ein wenig schwächer, um dann Sonntag wieder richtig loszulegen. So wurden viele Pavillons und Großzelte aufgestellt, die Ausfahrt abgeblasen, das Feuer gut geschürt und am Sonntag die Rückfahrt in Regenkleidung angetreten, die auch teilweise wenigstens schützte…
Gottesdienst beim Hamburger Kirchentag am 4. Mai
Holger Jahnke, Hamburger Pastor, enthusiastischer Motorradfahrer und engagierter Tierschützer, lud beim „Deutschen Evangelischen Kirchentag“ in Hamburg zum Motorradgottesdienst in die Kirche „Zum guten Hirten“ ein. Über 300 Motorradfahrer und andere Kirchentagsbesucher füllten die Plätze, eine Band spielte und Holger predigte über 4 Zugänge bei der Suche nach der Antwort auf die Frage: „Wieviel Bock braucht der Mensch?“ 1.) Tiere, auch Böcke sind für unser Leben wichtig, wir sollten sie achten. 2.) Ein Motorrad kann Ausdruck der Lebensfreude sein, jedoch ist eine Leistungsbeschränkung und die Kunst der Entschleunigung oftmals bereichernd. 3.) Einen Bock schießen (Fauxpas: Wenn der Motorradhändler sagt: ‚Ich nehme auch ihre Alte‘ – und die Frau des Käufers hört das…) ist nicht unbedingt notwendig für ein erfülltes Leben. 4.) Null Bock haben – dieser Stimmung sollten wir uns nicht allzuoft hingeben, vielmehr ist immer wieder Engagement vonnöten.
Das als kurze Zusammenfassung – ich habe selten eine interessantere und heitere Predigt gehört. Insgesamt war der Gottesdienst über anderthalb Stunden lang, was dank der Band und dem Umstand, dass es keine anschließende Ausfahrt gab (wurde nicht genehmigt wegen eines zeitgleich stattfindenden Fahrradkorsos), akzeptabel war. Stattdessen trafen sich noch Motorradseelsorger aus verschiedenen Kirchen Deutschlands sowie von „Bikers Helpline“ (ein bundesweit aktives, in Hamburg ansässiges Hilfsnetzwerk) zum Gedankenaustausch.
Saisonauftakt am 27. April
Als wir zwei Wochen zuvor die Strecke abfuhren, regnete es bei 12°C, was jedoch schon warm war, da der Winter in diesem Jahr bis Anfang April dauerte. Dann wurde es schön und ideales Motorradwetter – bis auf eben diesen Sonnabend, den 27. April. Bereits am Freitagabend begann es zu regnen (die Essener, Berliner und Altmärker sowie Andreas aus Hessen hatten es zumeist noch trocken bis Bernburg geschafft) und es hörte erst Sonnabend spätabends wieder auf. So kamen nur etwa 65 Personen zum Gottesdienst, der dieses Mal das Thema „Last und Belastungen“ hatte, die uns im Leben so begegnen und die wir, unsere Gefährten usw. auszuhalten haben und die wir uns unnützerweise oft selbst aufbürden, uns also ohne Not selbst belasten. Weniger ist oft mehr.
Die geplante Ausfahrt fiel dann einhellig wetterbedingt aus. Da wir jedoch eine Führung gebucht hatten, fuhr eine Gruppe mit Autos nach Ferropolis, stand dort bei 7°C im Wind an den Braunkohlebaggern und ließ sich alles erklären. Es war interessant, das muss man schon sagen. Abends kamen ca. 50 Leute zum feiern, wozu Berit die derzeitige und gerade im Ausbau befindliche Begegnungsstätte im Pfarrhaus vorbereitet hatte. Viele standen aber unter den Pavillons am Grill und Getränkestand oder nutzen die Gartenlaube, denn es regnete kräftig. Aus einem Grund war ich sogar froh, dass es keine größere Ausfahrt gab, denn die hohen Auflagen des Landesverwaltungsamtes waren praktisch nicht mehr umsetzbar:
„2.1 Haftung des Veranstalters, Versicherungsschutz
(…) Der Veranstalter hat alle Kosten zu ersetzen, die dem Träger der Straßenbaulast durch die Sondernutzung entstehen. Der Veranstalter und die Teilnehmer haften im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen über Verschuldens- und Gefährdungshaftung für Schäden, die durch die Veranstaltung verursacht wurden. Die Erlaubnisbehörde und der Straßenbaulastträger übernehmen keinerlei Gewähr dafür, dass die Straßen samt Zubehör durch die Sondernutzung uneingeschränkt benutzt werden können. Die Straßenbaulastträger trifft im Rahmen der Sondernutzung keinerlei Haftung wegen Verletzung der Verkehrssicherungspflicht.
Für ausreichenden Versicherungsschutz zur Deckung von Ansprüchen aus vorbezeichneten Schäden hat der Veranstalter zu sorgen. Dafür muss er die erforderliche Veranstalterhaftpflichtversicherung mit den Mindestversicherungssummen 250.000 EUR für Personenschäden (für die einzelne Person mindestens 150.000 EUR), 50.000 EUR für Sachschäden und 5.000 EUR für Vermögensschäden abgeschlossen haben. Unabhängig davon muss der Veranstalter dafür sorgen, dass nur Fahrzeuge teilnehmen, für die ein für die Teilnahme an der Veranstaltung geltender Haftpflichtversicherungsvertrag mit der Mindestversicherungssumme von 1.000.000 EUR vorliegt.“
Unsere Kirchenversicherung hat davor gewarnt, solche Zusagen zu machen, denn sie würde dafür nicht einspringen. Überdies ist es ein Unding, z.B. für durch Frostaufbrüche desolate Straßen im Falle eines Falles pauschal die Verantwortung zu übernehmen und die Kommunen und Landkreise (Straßenbaulastträger) aus der Verantwortung zu entlassen. Als ich nach dem Gottesdienst die Anwesenden fragte, ob sie denn auch Haftpflichtversicherungsverträge über die geforderten Summen abgeschlossen hätten, herrschte allgemeine Ratlosigkeit – wer weiß das denn auf Anhieb? Und schließlich: Diese Genehmigung des Amtes erhielt ich am 25. April (beantragt hatte ich sie zwei Monate zuvor) – wie soll da noch jemand reagieren können? Fazit: So machen wir es nicht wieder. Im nächsten Jahr wird es wohl frommer werden. Ein einziger Gottesdienst an verschiedenen Orten, eine Prozession…
2012
Anhaltischer Kirchentag am 10. Juni
Der Doppelstand „Martinszentrum Bernburg“ und „Evangelische Motorradfahrer Anhalts“ hat sich seit Jahren bewährt, weshalb wir es auch am 10. Juni 2012 in Ballenstedt wieder so gehalten haben. Einige Besucher interessierten sich für das, was wir so machen, andere waren erstaunt, dass es „in der Kirche“ auch Motorradfahrer gibt. Viele Bilder von unserem Infostand gibt es nicht, und wenn, dann hat sie Berit gemacht – deshalb ähneln sich die abgebildeten Personen etwas. Warm war es, aber zum Glück waren wir am Rande des „Marktes der Möglichkeiten“ platziert, wo die Autos standen und Schatten boten.
Saisonauftakt am 28. April
In diesem Jahr feierte Anhalt – 800 Jahre seiner Ersterwähnung. Grund für uns, die Ausfahrt in diese Kulturlandschaft zu machen, konkret: in den Wörlitzer Park zu fahren. Im Gottesdienst ging es zunächst um verschiedene Aspekte von Kultur (z.B. Ess-, Schlaf-, Schrauber- und Trinkkultur oder darum, wie man sich grüßt). Dann folgten von den 196 vor der Kirche gezählten Motorrädern genau 168 der Einladung zur Ausfahrt. Wieder ohne Polizei ging es vorbei an den Schlössern Mosigkau und Oranienbaum (wo drei Tage zuvor die niederländische Königin zu Gast war) zum Gartenreich Wörlitz, das zum Unesco-Weltkulturerbe zählt und viele Möglichkeiten bietet, kulturelle Zeugnisse aus mehreren Jahrhunderten zu besichtigen.
Die meisten haben jedoch aufgrund der Hitze (31 Grad!) das Schlangestehen an den Theken der Biergärten vorgezogen und nahmen die Ausfahrt als Anregung, später alleine und mit mehr Zeit noch einmal nach Wörlitz zu fahren. Nach unserer Rückkehr galt es, eine andere Art Kultur zu pflegen: die Kultur des Helfens, denn mit dem DRK-Kreisverband war extra ein Blutspendetermin im Martinszentrum vereinbart worden. 34 Motorradfahrer nutzten die Gelegenheit; insgesamt waren es an diesem Nachmittag 71 Blutspender. Eine Wette war damit verloren (50 Biker sollten spenden, hatte ich gehofft.) und so werden im Herbst die Mitarbeiter des DRK eine Sonderführung durch das Martinszentrum bekommen. Am Abend war es einerseits für das Feuer im Pfarrgarten immer noch viel zu heiß, andererseits sorgten Volker und Jasmin mit Irish Folk Musik für einen gemütlichen Ausklang des Tages.
2011
Arbeitseinsatz Nistkästen am 24. September
In diesem Jahr zeigte sich der Herbst von seiner besten, das heißt: außergewöhnlich schönen Seite – abgesehen von solchen Katastrophen, wie dem Hagelschlag am 11. September, der auch treue Gefolgsleute unter unseren Motorradfahrern arg schädigte. Doch auch am letzten Wochenende des Monats schien die Sonne wieder ausgiebig. Wir hatten also Glück bei einem Arbeitseinsatz: Einige Verwegene hatten sich vorgenommen, einmal nach den Nistkästen zu sehen, die wir vor 6 Jahren aufgehängt hatten. Wir trafen uns mittags im Tequila-Drive in Reuden. Ca. 30 Nistkästen fanden wir im Wald auch wieder vor, die bis auf 2 alle genutzt worden waren. Einer von Wespen, die anderen von Vögeln. Sogar die Kirche hing noch am Baume und war als Quartier angenommen worden! Wir reinigten also die Kästen, hängten sie neu auf (weil die Drähte langsam in die Baumstämme einzuwachsen drohten), sammelten nebenbei ein paar Pilze und fuhren dann in angenehm kleinen Gruppen wieder zurück, ein paar nach Könnern, ein paar nach Bernburg – ein schöner Ausflug.
Sternhagen 27.-29. Mai
Es war eine herrliche Fahrt hin in die Uckermark, nicht zu kalt oder heiß, leicht windig, trocken. Etliche Bekannte waren auch wieder angereist, um auf dem Gelände des Rüstzeitheimes bei Prenzlau ein paar schöne Tage zu verbringen. Freitagabend bot eine kleine Band eine bunte Mischung aus Folk und deutschen „Volksliedern“, was sogar die einem ominösen Neowinkingertum frönenden üblichen drei Verdächtigen zum tanzen (d.h. schwanken) anregte. Bei der Mitternachtsandacht ging es später um das Besinnen und Andenken, wozu in der Rückschau auf die letzten Jahre bei diesem 24. Treffen einiger Anlass bestand. Am Sonnabend fuhren dann genau 112 Motorräder (das Quad nicht gezählt) zur »Tour de Uck« los, die diesmal durch eine große Anzahl uckermärkischer Dörfer führte und als Höhepunkt die Besichtigung einer Meierei bot, die den Motorradfahrern eine Käseverkostungsstrecke aufgebaut hat.
Weiteres: Wie sich der Abend sowie der Gottesdienst am Sonntag gestalteten, kann ich nicht sagen, da ich bereits zurückgefahren war: Am 29.5. feierte Bernburg nämlich sein 1050jähriges Bestehen mit einem großen Festumzug, an dem auch Motorradfahrer teilnahmen. Das hatte auch ich geplant. Leider streckte mich ein neuer Bandscheibenvorfall nieder, so dass die Fahrer ohne mich präsent waren, namentlich von den Bernburger „Black Bears“. Ebenfalls absagen musste ich deshalb die Fahrt zum großen Motorradgottesdienst beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden am 4. Juni mit dem im Anschluss geplanten Treffen der Motorradseelsorger – schade.
Saisonauftakt am 30. April
Am 30. April herrschte Kaiserwetter – und das war dem Anlass angemessen: 10. Saisonauftakt! Bereits Freitagabend brachte Anke aus Berlin auf ihrem Motorrad ein Geschenk mit: sie hat all unsere bisherigen Auftakt- und Abschlussveranstaltungen symbolisch auf Bretter gebastelt. Am Sonnabend kamen 180 Motorräder, etliche doppelt besetzt, sowie Gäste zum Gottesdienst, so dass wir in der Kirche ca. 250 Personen waren. Thematisch ging es dabei um unsere Sichtweisen und Blickwinkel. Für die Sicherungsarbeiten am Turm wurde ordentlich gespendet. Anschließend fuhren wir ins Mansfelder Land. In Wettelrode konnten wir ins Traditionsbergwerk Röhrigschacht einfahren, was auf reges Interesse stieß.
Wer wollte, konnte die Zeit nutzen und zur Schmalspurbahn in Klostermansfeld, nach Eisleben, Wippra oder ins Rosarium Sangerhausen fahren, denn es brauchte Zeit, bis die Schachtfahrer wieder auf der Erdoberfläche angelangt waren. Durch blühende Rapsfelder ging es später zurück und – in den Pfarrgarten, wo es u.a. dieses Mal vegetarisches Gegrilltes gab (was bei der Ankündigung vormittags Heiterkeit ausgelöst hat – erstaunlicherweise war der mediterrane Schafskäse dann sehr begehrt und schnell vergriffen.) Das also war die diesjährige große Veranstaltung, alle weiteren werden unsererseits kleiner bleiben.
2010
Saisonabschluss am 25. September
Wunderschönes Spätsommerwetter die ganze Woche über – und am Sonnabend schüttete es ununterbrochen. Wieder Katastrophenalarm in Sachsen, bei uns trat die Saale noch nicht über die Ufer. Zum 10. Saisonabschluss kamen etwa 40 Motorradbesatzungen, im Gottesdienst waren wir 70. Die Regenvariante sah so aus: Keine große Ausfahrt (der Plan war, zum historischen Irrgarten nach Alt Jeßnitz bei Wolfen zu fahren), deshalb schickten wir die angereisten Polizeibeamten wieder nach Hause; statt dessen Kaffeepause mit Filmvorführung im Speisesaal des Martinszentrums, dort dann auch Mittag, anschließend eine kleine Fahrt nach Großpaschleben zum Heinrichshaus. Die Bewohner feierten Herbstfest und hatten uns eingeladen, mitzufeiern. Das taten wir. Mit 18 Motorrädern und ein paar Autos dort angekommen sahen wir Motorradfilme und sangen Lieder, wurden zum Dank mit Kaffee und köstlichem Kuchen bewirtet.
Um Fünf mußten wir aber wieder zurück sein, denn dann wurden Kesselgulasch und das Spanferkel angeliefert, die anlässlich des 10-jährigen Saisonabschlusses bestellt worden waren. Die Begegnungsstätte wurde schnell eingerichtet, einige nutzen die Gartenlaube und ein paar ganz unerschrockene standen im Regen am Feuer. Abends kam eine Bernburger Nachwuchsband, die „Bahamaflows“, und spielten unplugged bluesig angehauchten Rock, echt gut. So war trotz des Regens die Stimmung klasse, was hoffentlich auch all die von weit her Angereisten aus Essen, Beeskow, der Uckermark, Burg, Berlin und der Altmark so empfunden haben – die alle treu wieder da waren. Zukünftig soll es nur noch eine Veranstaltung dieser Größe im Jahr geben, denn der Organisationsaufwand wird zu groß. Wir werden dafür andere, kleinere Ausfahrten machen und selbst zu anderen Veranstaltungen fahren.
Motorradtreffen am 4./5. September
Das Ruhrgebiet ist 2010 Kulturhauptstadt Europas gewesen und aus diesem Anlass luden etliche christliche Motorradgruppen zu einem Treffen auf die „Zeche Zollverein“. Unsere Freunde vom „CMG Königssteele“ hatten uns schon lange dazu eingeladen. Von all denen, die angekündigt hatten, dorthin zu fahren (die „Black Bears“ z.B. hatten ihre Jahresausfahrt dorthin angekündigt) waren es – zu recht sehr zum Unverständnis der Essener – letztendlich nur Thomas und ich, die sich auf den Weg machten. Bei herrlichem Wetter schwangen wir uns durch Harz und Weserbergland, lernten die Ruhrpott-Autobahnen am Freitagnachmittag kennen und wurden beherbergt bei Pfarrer Heiner Mausehund. Freitag wurde noch vorbereitet, Sonnabend wurde eine Fülle verschiedener kleiner Touren zu Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet angeboten (wir waren am Rhein, im Duisburger Hafen und in einer Modelleisenbahnausstellung mit Szenen des industriellen Geschehens in den 60er Jahren – sehr eindrucksvoll).
Abends spielten Bands auf und schließlich Gospelchöre. Am Sonntag fanden sich geschätzt 1000 Leute zum Gottesdienst ein, an den sich eine Ausfahrt anschloss. Zu diesem Zeitpunkt waren ca. 50 „Bandidos“ aus dem Ruhrgebiet erschienen und begaben sich umgehend an die Imbissstände – sie wurden freundlich begrüßt und blieben selbst ebenso. Die Ausfahrt selbst machten wir nicht mehr mit, sondern mussten uns auf den Rückweg begeben, fuhren vorbei an den ca. 30 Polizisten auf Motorrädern, den knapp 10 Motorrädern der Johanniter-Unfallhilfe, die alle nebst 100 Helfern (Ordnern) den Konvoi absichern sollten. Alles in allem eine gelungene Großveranstaltung – Respekt.
Anhaltischer Kirchentag am 6. Juni
Wir waren mit einem Stand auf dem in Dessau stattfindenden Kirchentag vertreten. Es war heiß, mancher suchte unseren Pavillon als schattiges Plätzchen auf und zeigte Interesse an dem, was wir so machen. Der Kirchenpräsident der Anhaltischen Landeskirche, Joachim Liebig, kam mit dem Innenminister Sachsen-Anhalts, Holger Hövelmann, nebst dem Oberbürgermeister Dessaus, Klemens Koschig, zielstrebig auf uns zu und erklärte seinen Begleitern, daß dies hier nun sein liebster Stand sei…
Saisonauftakt am 24. April
Wieder war die Frage für das Vorbereitungsteam, was zum Saisonauftakt gemacht werden könnte. Bei den Überlegungen wurde auch gemeint, dass es schade wäre, nicht mehr solche Waldeinsätze wie früher machen zu können – dafür beteiligen sich nun zu viele Motorradfahrer. Aber etwas für die Umwelt tun könnten wir schon – und sei es, für sie und ihren Schutz einzutreten. So fuhren wir nach dem Gottesdienst in der Martinskirche (bei dem die bisherigen „Glöckner“ der Kirche gewürdigt wurden, denn die elektrische Läuteanlage funktioniert seit Dezember [dank der Initiative der Motorradfahrer] wieder und sie sind nun nicht mehr für das Läuten zuständig) im Konvoi nach Dessau zum Umweltbundesamt. Es bestand für Fahrer aus dem Raum Zerbst die Möglichkeit, nach einer Andacht in der Bartholomäikirche ebenfalls nach Dessau zu fahren, doch nahm dieses Angebot fast keiner wahr. Vor dem UBA durften wir den Parkplatz nutzen für eine Kundgebung für mehr Umweltschutz.
Konkret waren auf Transparenten Forderungen wie „Keine Laufzeitverlängerung für AKWs“, „Keinen Schadstoffexport in die Dritte Welt“ oder „Wir fordern Kerosinsteuer!“ zu lesen. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig, war nicht nur (samt Gattin) selbst mit seiner „Yamaha FJ 1200“ mitgekommen, sondern sprach sich bei der Kundgebung für sorgsamen Umgang mit der Umwelt aus, gerade Motorradfahrer wüssten die Gaben der Schöpfung zu schätzen und sollten sich nicht beirren lassen, sondern für sie einsetzen. Dass Motorradfahrer diesbezüglich nicht in bestem Ruf stehen, wurde im Vorfeld deutlich – das reichte von irritierten Anfragen bis hin zu einem bissigen Kommentar von Redakteur Steinborn in der Mitteldeutschen Zeitung.
Nach der Kundgebung fuhren die knapp 180 Motorräder nach Wolfen Nord. Im dortigen Christophorushaus waren wir zu Gast, um Mittag zu essen. Leider verbremste sich auf dem Weg dorthin eine Fahrerin, stürzte und musste untersucht werden. Übrigens: Die Kooperation mit der Polizeidirektion Dessau war hervorragend. Schon beim Kooperationsgespräch wurde deutlich: Man ist uns gewogen und unterstützt uns – so kann es auch gehen. Anschließend fuhr der Konvoi an der Solarfirma „Q Cells“ vorbei über Zörbig und Köthen zurück nach BBG. Hier klang der Tag in meinem Garten gemütlich aus, es waren dann noch etwa 100 Leute da (beim GD hier ca. 250 Personen, 190 Motorräder; in Wolfen waren es 177 Motorräder, also ca. 200 Personen; aus Zerbst – kam wohl keiner: bei der Andacht war nur eine Motorradbesatzung, denn am gleichen Tag hat ein kommerzieller Motorradladen seinen Saisonauftakt veranstaltet, zu dem wohl die meisten fuhren. Diese Idee war also nicht so gut gewesen).
2009
Saisonabschluss 26. September
Erneut begann der Tag mit einem Gottesdienst in der Martinskirche, in welchem auch der verunglückten Motorradfahrer gedacht wurde. Nicht nur, denn in der Predigt wurde – dem Jahr der vielen Gedenktage 2009 entsprechend – an etliche für Motorradfahrer wichtigere Ereignisse erinnert, von dem ersten benzingetriebenen Serienmotorrad vor 115 Jahren (Hildebrand und Wolfmüller, 2,5 PS, 25 km/h – hier wurde erstmals von „Motorrad“ gesprochen), der Erfindung der Kardanwelle (in der belgischen Vierzylinder (!)-FN) vor 105 Jahren, der Erfindung synthetischen Kautschuks vor 100 Jahren bis hin zur „CB 750 Four“ vor 40 Jahren. Beim Gottesdienst waren ca. 210 Personen anwesend.
Insgesamt waren es weniger Teilnehmer beim Saisonabschluss, als z.B. im Frühjahr: Ca. 175 Personen auf 139 Motorrädern nahmen am anschließenden Demonstrationskorso durch den Salzlandkreis teil. Über Könnern, Aschersleben ging es nach Staßfurt, wo die Firma „RIRO Speiseservice GmbH“ extra für uns ihre Cafeteria geöffnet hatte und Suppe austeilte. Weiter dann über Schönebeck, Barby und Calbe wieder nach Bernburg, so dass es 140 km waren. Hier fand auf dem Karlsplatz eine Kundgebung zu dem Motto der gesamten Demo statt: „Für mehr Toleranz – gegen linke und rechte Gewalt“. Redner war Kreisoberpfarrer Schmidt, der sich im Sprecherrat des Bernburger Bündnisses für Demokratie und Toleranz engagiert.
Die Demonstrationsfahrt endete vor der Martinskirche. Am Abend wurden im Pfarrgarten die bisher hergestellten Fernsehfilme über unsere Motorradausfahrten gezeigt. Diesmal hatten wir zur Absicherung der Demonstration nicht nur viele Ordner, sondern auch vier Polizeieinsatzwagen sowie vier Beamte auf Motorrädern dabei. Das Ordnungsamt des Landkreises, dessen Chefin selbst im Auto hinterher fuhr, hatte diese Entscheidung getroffen. So hatten wir ganz im Gegensatz zum Frühjahr eine sehr sichere Fahrt ohne Schäden oder Ausfälle, ohne Störungen durch Außenstehende (z.B. Autofahrer) – eine friedliche, angenehme Fahrt zu einem wichtigen Thema: Motorradfahrer positionieren sich gegen Gewalt.
Fahrt nach Sternhagen 15.-17. Mai
Für Sonnabend war Regen angesagt – und der Wetterbericht hatte nicht getrogen. Wohl deshalb kamen in diesem Jahr weniger Teilnehmer zum Christlichen Motorradtreffen in das Dorf bei Prenzlau – 120 Motorräder zählten wir. Da jedoch etliche Familien dabei waren (z.T. mit Autos ihre Motorrad fahrenden Männer bzw. Väter begleiteten) waren es nach meiner Schätzung doch 170 Personen, unter ihnen vielleicht 20 Kinder, die sich auf dem Gelände des evangelischen Rüstzeitheimes tummelten. Der Freitag Abend war schön, nachts fing es an zu regnen. Am Sonnabend hüteten folglich etliche ihre Zelte und kamen erst mittags, als der Regen aufhörte, heraus.
Die Ausfahrt »Tour de Uck« war auf den Nachmittag verschoben worden. Sie führte ca. 50km lang um Prenzlau herum. Spiele für Kinder und eine Raubtierburg mit Mardern, Waschbären und einem Skunk fanden, wie auch eine Schlangen-Country-Show, nicht nur bei den Kindern Interesse. Nachts spielte eine Hamburger Band – herrlich bei guter Rockmusik im Zelt langsam einzuschlafen… Andacht und Gottesdienst rundeten das Wochenende ab.
Saisonauftakt am 25. April
Am 25. April war es wieder soweit: Diesmal kam die Martinskirche bald an ihre Grenzen, nur auf den Emporen und im Chorraum waren noch Plätze frei. Zwei Tage zuvor war ein 18jähriger mit seinem Motorrad unglücklich gestürzt, gegen einen Baum geprallt und verstorben, mitten in der Stadt. So herrschte im Gottesdienst insgesamt ein wenig gedämpfte Stimmung, was auch am Thema lag: „Was, wenn die Pelle runter, die haut dünn geworden ist, kein Profil mehr, oder sogar: burn out?“. 230 Motorräder wurden anschließend bei der Ausfahrt gezählt – die jedoch organisatorisch eine Katastrophe war: Obwohl als Demonstration angemeldet, unterband der Einsatzleiter der Polizei die Fahrt im Konvoi.
Die einzelnen Gruppen wurden immer wieder auseinander gerissen, der geplante Sichtkontakt zwischen ihnen war Illusion. Später in Magdeburg war das Chaos perfekt. Zunächst jedoch fuhren wir nach Gommern. Dort spielte nicht nur eine Jugendband für uns, sondern es wurde mit Improvisationstalent Essen ausgegeben, gesponsert von der Firma RIRO Staßfurt. Leider war ein Essenkübel im PKW verrutscht, so dass das Auto von Helmut Krause voller Erbsensuppe war – übel! Vor lauter Aufregung (er hatte den Schlüssel eingesteckt) konnte seine Frau dann nicht mit dem Kombi nach Magdeburg mitfahren, so dass unsere aufwendig hergestellten Transparente bei der Kundgebung fehlten…
Diese fand auf dem Domplatz vor dem Landtag unter dem Motto „Für Sicherheit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr“ statt. Aus aktuellem Anlass erweiterten wir unsere Forderungen dabei um die, in geschlossenem Konvoi fahren zu können, was andernorts jedoch üblich ist und keiner besonderen Erwähnung bedarf, bei uns bisher eben doch (noch). Da das Ordnungsamt des Landkreises uns bei der ganzen Fahrt begleitete, ist die Problematik dort jedoch nun auch bekannt – es geht nicht anders, als im Konvoi zu fahren. Nach der Rückkehr gab es wieder den obligatorischen geselligen Ausklang des Tages im Pfarrgarten; etwa 100 Personen nutzten ihn dafür – aus Essen, Brandenburg, Berlin, Dresden und vielen anderen Orten… übrigens: Der neue Kirchenpräsident unserer Landeskirche, der selbst passionierter Motorradfahrer ist, konnte aufgrund der Landessynode nicht mitfahren – leider.
2008
Saisonabschluss
Der letzte Septembersonnabend sah uns wieder in trauter Runde beisammen – die Essener, Dessauer und viele andere. Insgesamt waren es einhundert Motorräder, denn es herrschte Nebel. Aus diesem Grunde wollten die beiden freundlicherweise vom Polizeirevier Bernburg abgeordneten Polizisten, die uns am Ende des Zuges begleiteten, mich zum Absagen der Ausfahrt bewegen. Wir einigten uns so, dass wir bis Köthen versuchen wollten zu fahren und dort entscheiden, ob es zu gefährlich würde. Der Nebel ließ Sicht stellenweise nur bis 50 m zu, es war schon etwas eigentümlich – und naßkalt. Dann aber wurde er lichter und als wir unser Ziel Merseburg erreicht hatten, war es schönstes sonniges Herbstwetter!
Gut, dass wir weitergefahren sind. Dort, in Merseburg, konnten sich alle im Technik- und Luftfahrtmuseum umsehen, was ich hiermit als Geheimtip weitergeben möchte: Großartig, was dort Ehrenamtliche geschaffen haben. Die für 200 Personen kalkulierte Erbsensuppe reichte gut für uns 100; danach ging es zurück zum Feiern im Pfarrgarten. Am Rande: Es gab erhebliche Diskussionen mit dem Polizeirevier, da unsere Ausfahrten als unnötige Belustigungen angesehen werden, weshalb das Landesverwaltungsamt eine Polizeibegleitung als überflüssig angesehen hat, ich hingegen die Verantwortung als Veranstalter nicht mehr übernehmen kann. Deshalb gab es im Nachgang eine Klärung mit dem Landeskirchenrat, wie wir bei den nächsten Veranstaltungen verfahren werden: So, wie es viele halten…
Anhaltischer Kirchentag in Köthen
Anfang Juni fand – wie jedes zweite Jahr – der Anhaltische Kirchentag statt. Wie vor vier Jahren in Bernburg, so waren wir auch diesesmal wieder mit einem Informationsstand vertreten. Eine ständig im Wind flatternde Photogalerie bot Bilder unserer Treffen dar, Gespräche wurden geführt und Bubi und Birgit kamen mit ihren AWOs angefahren – bzw. besser: mit einer, denn die Sport-AWO gab unterwegs ihren Geist auf… Kinder konnten auf den Motorrädern probesitzen und als Innenminister Hövelmann auftauchte, kam es zu einem kurzen Gespräch. Er bekräftigte, dass bei ca. 200 Motorrädern bei Ausfahrten eine Polizeibegleitung unabdingbar sei.
Fahrt nach Sternhagen 23.-25. Mai
Auch dort waren es ca. 160 Motorräder, aber bedeutend mehr Personen: Viele kommen inzwischen mit ihren Kindern angereist, wobei nicht wenige dafür Autos nutzen. Auf dem Gelände des Rüstzeitheimes stehen aber nur die Motorräder und Zelte. Die Band am Freitag war echt gut, die am Sonnabend eher mäßig. Dafür gab es eine recht kurze, (zumindest vorn) sehr langsam absolvierte Ausfahrt, selbstverständlich mit Polizeiabsicherung. Ziel war ein Eisenbahnmuseum, das von einem Verein betrieben wird. Manch einer fuhr dort das erste Mal in seinem Leben mit einer Draisine! Das Wetter spielte dieses Jahr gut mit: sonnig, trocken, nicht zu heiß. Und: Mücken gab es…
Saisonauftakt am 26. April
Bei herrlichem Wetter versammelten sich ca. 190 Teilnehmer mit 160 Motorrädern, um mit einem Gottesdienst in der Martinskirche gemeinsam die diesjährige Fahrenszeit unter Gottes Segen zu stellen. Auf die Initiative einiger Motorradfahrer hin wurde für das elektrische Geläut der Martinskirche gesammelt, z.B. hatten die Motorradfreunde »Black Bears« noch einmal zusammengelegt und einen repräsentativen Scheck überreicht, aber auch bei der Kollektensammlung kamen 540 Euro hinzu. Die Ausfahrt wurde – nach Intervention an einflußreicher Stelle – wieder von Polizisten begleitet.
Bloß gut, denn aufgrund einer Autobahnsperrung mussten wir die umgeleiteten Fahrzeugmassen vor Landsberg queren – das wäre ohne die Verkehrsregelung der Beamten nicht gut gegangen. Dort besichtigten wir die berühmte Doppelkapelle. Zuvor war ein anderes romanisches Bauwerk Ziel gewesen: die Basilika auf dem Petersberg bei Halle. Am Abend war alles wie gehabt – Feier im Pfarrgarten, dabei Auswertung des Quiz’ und viele gute Gespräche. Am Sonntag Vormittag hieß es dann aufräumen, eine Wand neu streichen (…), die Werbeplane vom Turm nehmen, usw.
2007
Saisonabschluss 2007
Am 29. September war es wieder soweit – doch diesmal ganz anders: Schon seit Tagen hat es geregnet, und seit Freitagabend immer stärker. Das hielt zunächst die Freunde aus der Altmark, aus Berlin und auch wieder aus Essen nicht davon ab, sich auf den weiten Weg nach Bernburg zu machen. Erst unterwegs erwischte der Regen z.B. die Letztgenannten – dafür aber richtig. Am Sonnabend war das Wetter nicht besser, und dennoch fanden sich ca. 60 Personen zum Gottesdienst in der wiedereröffneten Martinskirche ein. Dieser stand unter dem Thema Glocken – denn es wurde zugleich eine Spendeninitiative für ein elektrisches Geläut gestartet (unsere Kirche besitzt seit vier Jahrzehnten keines mehr), für die sich einige Motorradfahrer unter der Leitung von Ingo Eckert stark machen möchten.
Dann hielten wir Rat und entschieden mit großer Mehrheit, dass bei diesem Wetter die Ausfahrt ausfallen solle. Als Alternativprogramm gab es zunächst einen Fernsehfilm über den letzten Saisonauftakt, dann einen Film über die Entstehung unseres neuen Martinszentrums, dessen Mittelpunkt die Kirche ist (Informationen dazu siehe www.martinszentrum-bernburg.de). Schließlich bot die Schulleiterin Berit Kuhn (meine Frau!) eine Exklusivführung durch das Zentrum an und es gab die Möglichkeit, den Kirchturm zu besteigen, um die regennasse Umgebung Bernburgs aus der Höhe zu betrachten. Gegen 17:00 Uhr verabredeten wir uns dann im Pfarrhaus, um zu feiern, wozu immerhin etwa 30 Personen kamen. In kleinerer Runde als sonst waren persönlichere Gespräche möglich, als bisher.
Also, diesmal war alles anders: 1. haben die Medien kaum eine Vorankündigung gebracht, 2. hat die Polizei uns diesmal keine ständige Polizeibegleitung zugestanden (nur die jeweiligen Reviere haben uns partiell bei der Ausfahrt unterstützen wollen), 3. fiel fast alles wegen Regens buchstäblich ins Wasser, 4. waren wir nur ein Drittel an Zahl (im Vergleich zum letzten Mal) und 5. – war ich wegen eines akuten Bandscheibenvorfalls außer Gefecht gesetzt und konnte gerade einmal den Gottesdienst halten. Deshalb einen herzlichen Dank allen Helfern, die alles nach Kräften geregelt haben!
Motorradgottesdienst in Reuden
Zum zweiten Gottesdienst in Reuden bei Zerbst kamen deutlich weniger Motorradfahrer, als im vergangenen Jahr – etwa 30. Die Bläser haben uns den Gottesdienst wieder untermalt, ebenso zwei Irish-Folk-Sänger. Die anschließende Ausfahrt dauerte gut eine Stunde und dann konnten wir uns im Tequila-Drive stärken, gutes Wetter gab es obendrein und dann fuhr unsere kleine Gruppe aus Bernburg gemütlich via Akener Fähre zurück.
Motorradtreffen Sternhagen
Ca. 150 Motorräder rollten Richtung Prenzlau, um gemeinsam wieder zu zelten, am Lagerfeuer zu sitzen, gute Musik zu hören (am Abend des Sonnabend wegen des Jubiläums (20.x!) recht lange – an Schlaf war da nicht zu denken) und sich auf die »Tour de Uck« zu freuen. Bei dieser fuhren wir zur uckermärkischen Klosterruine Boitzenburg, wo uns von einer Laienspielgruppe eine lustige moderne Version des Rotkäppchenmärchens aufgeführt wurde. Beeindruckend, gerade mit so einer Kulisse! Etwas Besonderes gab es noch: ein Pärchen, dass sich publikumswirksam im vergangenen Jahr einen Heiratsantrag gestellt hatte, setzte das nun um – es gab einen Traugottesdienst durch die für Sternhagen zuständige Pastorin. Der Bräutigam fuhr seine Braut dabei in einem an einen Rasenmäher gehängten, geschmückten Hänger zur Kirche…
Saisonauftakt am 28. April
Die Martinskirche ist Baustelle gewesen und deshalb wurde das Programm diesmal anders gestaltet. Zunächst einmal war es nötig, den Straßenabschnitt vor der Kirche komplett zu sperren, denn bei dem guten Wetter rechneten wir mit 200 Motorrädern. Es wurden dann 190 mit 210-220 Personen, wieder ein neuer Rekord. Unter Polizeibegleitung fuhren wir über Aken und Dessau nach Zerbst. In der dortigen Ruine der Nikolaikirche, in die noch mehr Motorräder gepasst hätten, feierten wir unseren Gottesdienst. Als Kanzel hatte mir der Ortspfarrer sein Krause-Duo (ein Behinderten-Moped-Dreirad) zur Verfügung gestellt, und das passte zum Thema: Leben mit Behinderungen.
Nach der anschließenden Pause dort fuhr der Konvoi über Dessau und Köthen nach Großpaschleben. Dort gibt es eine diakonische Behinderteneinrichtung. Wir wurden mit Kaffee und Kuchen versorgt, eine ganze Reihe von den Bewohnern fuhren ein paar Runden auf Maschinen mit und zu dritt spielten wir ein bisschen Blues – dann ging es wieder zurück nach Bernburg, zum obligatorischen gemütlichen Ausklang im Pfarrgarten. Den Tag über waren Fernsehteams vom Mitteldeutschen Fernsehen sowie dem Regionalsender »Zeff« dabei, die nette Berichte ausstrahlten. Es war wieder ein gelungener Tag für all die weit Gereisten (z.B. aus Essen, von der Oder, der Spree, usw.).
2006
Saisonabschluss am 23. September
Nach der Erfahrung vom April rechnete ich mit max. 120 Teilnehmern, wenn das Wetter schön wäre. Es war aber Kaiserwetter – so waren wir schließlich 170 Teilnehmer mit 150 Motorrädern (im Gottesdienst um 10 Uhr in der Martinskirche waren sogar ca. 200 Personen anwesend)! Also reichten zunächst die vorbereiteten Buttons nicht, die gegen den neu erhobenen Teilnehmerbeitrag von 5 Euro ausgegeben wurden – wir hatten abends noch weitere hergestellt. Dann war es gut gewesen, dass ich Miettoiletten bestellt hatte. Weiterhin brauchten wir bei der Überfahrt über die Elbe bei Barby vier (!) Fährpassagen, bis alle am anderen Ufer waren. Weil noch zwei Güterschiffe dazwischenkamen, verloren wir über eine Stunde Zeit.
Zusätzlich hatte sich die Ev. Kirchengemeinde Gommern, die uns mittags mit Würstchen und Kaffee bewirtete, auch nur auf 120 Personen eingestellt, es mussten also (2x) Würstchen nachgekauft werden. Ca. 14.30 Uhr starteten wir dann über Zerbst nach Thießen, wo sich ein technisches Denkmal befindet: ein altes Kupferhammerwerk. Hier gab es für die Interessierten eine Führung. Um nicht noch einmal an der Fähre Zeit zu verlieren, strichen wir die Fährpassage bei Aken und fuhren über Dessau zurück nach Bernburg, wo wir 18.15 Uhr wieder eintrafen. Im Pfarrgarten waren abends dann ca. 80 Personen beisammen und ließen es sich gut gehen. Übrigens war uns diesmal erstmalig Polizeibegleitung zugestanden worden, was ich als sehr entlastend erlebt habe – der Zug der Motorräder war ja mittlerweile auf ca. 3 Kilometer angewachsen! Neben drei sich zum Glück nicht beirren lassenden Essenern kamen diesmal wieder Leute aus der Altmark, Jessen, Leipzig, Berlin und sogar aus dem Landkreis Oder-Spree.
Fahrt nach Essen
Diese war geplant am ersten Juliwochenende. Beim Saisonauftakt hatten sich ca. 10 Leute dafür eingeschrieben, zwischenzeitlich waren es noch mehr, aber dann sprangen nach und nach alle wieder ab. Als besondere Schwierigkeit stellte sich heraus, dass die Essener am Sonntag ihren Korso und Gottesdienst feiern und danach die recht weite Rückfahrt bewältigt werden müsste. Schließlich war ich als einziger Motorradfahrer übrig und strich das Vorhaben ganz. Aber Brinja und Klaus sind nach Essen gefahren – mit dem Auto. Schade, denn die Essener hatten ein regelrechtes Ruhrgebietsprogramm für uns geplant und sind zum großen Teil enttäuscht über unser Ausbleiben.
Motorradgottesdienst in Reuden (bei Zerbst) am 27. Mai
Da wird man eingeladen, anlässlich einer Biker-Motel-Eröffnung einen Motorradgottesdienst zu halten, dann regnet es 1. (das traf auch die Veranstalter, das Team des »Tequila-Drive« in Reuden), und 2. ist das eigene Motorrad noch kaputt… Aber so kann es gehen. Der Gottesdienst war trotzdem gelungen, Bläser haben gespielt und etwa 70 Personen hatten sich eingefunden, auch Bewohner des Dorfes. Übrigens – wisst Ihr, verehrte Leser, wie man das mit dem Heiligen Geist und so an Hand eines Motoren-Schnittmodells erklären kann?…
Fahrt nach Sternhagen 19.-21. Mai
Wie schon öfter in diesem Jahr spielte das Wetter auch eine unschöne Rolle – wenn man den Besuch bei dem Treffen in Sternhagen betrachtet: statt 200 und mehr waren es diesmal nur ca. 120 Motorräder. Doch trotz einzelner Regenschauer wurde es wieder richtig schön dort. Am Freitag Abend spielte die Irish-Folk-Band »Clover Hill«, die schon öfter die Massen in Sternhagen begeistert hat. Am Sonnabend ging es am Werbellinsee vorbei zu einem ehemaligen Militärflugplatz, der heute Flieger– und Feuerwehrmuseum ist. Wer wollte, konnte dort mit einer »AN2« und einem anderen Flugzeug (mit)fliegen, sich mit seinem Motorrad und netten Zeitgenossinnen ablichten lassen oder einfach nur das in diesen Stunden sehr schöne Wetter genießen.
Nach der Rückfahrt hatten die Sternhager wieder ein opulentes Buffet vorbereitet, am Abend spielte eine andere Band Musik (nach). Und dann begann der Regen wieder, der am Sonntag Vormittag während des Gottesdienstes richtig stark wurde. Wir brachen gegen Mittag auf und hatten eine halbe Stunde später kaum noch Regentropfen auf den Visieren. Pech am Rande mit teuren Folgen: Der Lüfter meines Kühlermotor bohrte sich irgendwie in den Kühler, so dass ich mir einen Werkstatttermin holen musste (eine BWM ist eben doch nicht unkaputtbar).
Saisonauftakt am 22. April
Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres rechneten wir bei schönem Wetter mit ca. 100 Motorrädern. 20 Essener und 10 andere Freunde reisten am Freitag Abend an, es war ja schönes Wetter – grundsätzlich zumindest. Leider änderte sich das über Nacht und am Sonnabend Morgen regnete es. Der geplante Waldeinsatz (ein nicht mehr benötigter Wildschutzzaun sollte abgebaut und für eine Wiederverwendung vorbereitet, d.h. zusammengerollt werden, was auf einem lehmigen Feldrand geschehen sollte) bei Rieder im Harz wurde abgesagt. Dann waren trotz Regens zum Gottesdienst 74 Motorräder dass, weitere Leute hatten sich ins Auto gesetzt, um wenigstens den Anfang mitzuerleben. Zum Ausfahrtbeginn hatte der Regen dann aufgehört und je weiter wir in den Harz kamen, desto öfter schien die Sonne.
Die Kirchengemeinde in Gernrode hatte Kaffee und Kuchen vorbereitet, es bestand die Möglichkeit, sich durch die Stiftskirche führen zu lassen oder zum Kuckucksuhrenmuseum zu gehen. Die Rückfahrt führte wieder über die neue B6n – diesmal angemeldet… Erstmals waren auch eine ganze Reihe von Jugendlichen mit 125ern dabei, die dann vorne mitfahren sollten, weil es hinten im Konvoi doch mal schneller gehen muss, um den Anschluss wieder zu bekommen. Bei der anschließenden Feier im Pfarrgarten waren auch Angehörige gekommen, ca. 60 – 80 Personen bevölkerten das Grundstück. Zum Glück hatte mein Nachbar ein altes Mannschaftszelt aufgebaut, das bei einem kurzen, aber heftigen Regenschauer Schutz bot.
2005
Saisonabschluss am letzten Septembersonnabend
Nun sind schon fünf Jahre vergangen und die Zahl der Teilnehmer steigt stetig. Weil das so ist, hieß das Motto diesmal »Feiern!«. Bereits am Mittwoch hatte ich mit meinem Nachbarn ein Schwein geholt und geschlachtet (in Pökellake in der Regentonne harrte es dann still aus…). Freitag kamen wieder die ersten Gäste, u.a. waren die Essener wieder zur Stelle und bezogen ihr Quartier in einem Hotel. Übrigens: Die ältesten beiden waren über 70 und fuhren 450 km über den Harz hinweg zu uns! Am Sonnabend schmierten morgens bereits Frauen aus der Kirchengemeinde Schmalzstullen, die es nach dem Gottesdienst gab. Dann fuhren wir nach Wippra im Mansfelder Land, besichtigten die dortige private Traditionsbrauerei.
Nach der Rückfahrt durch den Harz gab es auch Wippraer Bier und DAS Schwein, das mein Nachbar seit sieben Stunden am offenen Feuer briet. Diesmal fuhr der letzte Freund erst am Montag wieder von dannen.
Fahrt nach Sternhagen (bei Prenzlau)
Kaum zu glauben, aber aus fast dem gleichen familiären Grund konnte ich wieder nur bis Sonnabend Vormittag dabei sein, dann hieß es 350 km schnell zurück zu brausen. Mache ich nicht so gerne! Aber allein der Freitagabend war klasse.
Saisonauftakt am letzten Aprilsonnabend
Nun wurde es zwar beeindruckend, aber auch langsam kritisch, zumindest für die bisherige Art der Organisation: Es kamen ca. 70 Motorradbesatzungen, insgesamt nahmen über 80 Personen am Gottesdienst in der Martinskirche teil. An dessen Ende stand eine Siegerehrung: Eine Jury kürte die besten Nistkästen. Diese zu bauen hieß nämlich die Aufgabe über die drögen Wintermonate. Ein paar hatten das auch gemacht und so konnten sich die begabten Handwerker über etliche Preise freuen. Dann ging es wieder in den Wald – ein anderer beim schon bekannten Reuden. Dort teilten wir uns in Gruppen und hängten nach Einweisung des Kirchenförsters ca. 60 Nistkästen im Wald auf (45 von ihnen hatte ich günstig aus dem Maßregelvollzug erstanden). Es war schon eine Wonne, harte in Leder gekleidete Harleyfahrer die Baumstämme erklimmen zu sehen, um für die Waldvöglein Kästen aufzuhängen…
Eigentlich wollten wir auf dem Rückweg noch ein historisches Hammerwerk besuchen, aber durch einen leichten Umfaller und die Masse der Motorräder zog sich alles hin. Wir aßen den Kuchen, der in einem Begleitauto mitgenommen wurde, am Straßenrand in Reuden und waren erst gegen 18 Uhr wieder in BBG.
Bei dieser Ausfahrt waren auch 15 Leute aus Essen anwesend. Heiner Mausehund, ihren Pfarrer, hatte ich im Jahr zuvor bei einer Pilgerwanderung kennengelernt. Nun also sind einige Mitglieder seines gemeindeeigenen Motorradclubs (CSV Königsstele, im Netz!) extra 450 km zu uns gefahren gekommen, um dabei zu sein. Es war offensichtlich so gelungen, dass sie wiederkommen wollten.
2004
Saisonabschluss am letzten Septembersonnabend
Diesmal sollte nicht der Wald, sondern das Wasser unser Thema sein. So fuhren wir nach dem Gottesdienst zum neuen Wasserstraßenkreuz bei Lostau-Hohenwarte (in der Nähe Magdeburgs), wo der Mittellandkanal zur Havel hin mittels einer Trogbrücke über die Elbe führt. Keine Frage, was nach der Rückkehr folgte… (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
Beim Anhaltischen Kirchentag in Bernburg…
… hatten wir erstmals einen eigenen Stand, mit dem wir uns als Motorradfahrer präsentierten. Das zog einiges Interesse auf sich. Es gab Fragen von solchen, die wohl ihre Interessensphäre als gebietsbeherrschende Motorradgang berührt sahen, ob wir denn organisiert wären usw. Klar, als Kirche! (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
Fahrt nach Sternhagen (bei Prenzlau)
Bei dieser Fahrt waren wieder wenige Fahrer aus Bernburg anwesend und ich konnte leider auch nur bis Sonnabend Vormittag bleiben. Die anderen konnten sich bei der »Tour de Uck« bei Ritterspielen tummeln usw. (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
Saisonauftakt am letzten Aprilsonnabend
Erneut waren es ca. 30 Motorräder. Die Fahrt führte (nach dem Gottesdienst) diesmal zu einem anderen Wald bei Reuden am Rand des Flämings. Den Kirchenförster trafen wir dort wieder – ich hatte mit ihm abgesprochen, dass wir ein Stück Kiefernjungwald ausknüppeln (d.h. das Totholz mit Stangen abschlagen, damit die Waldarbeiter besser arbeiten können). Zugegeben: Das war kein wirklich nötiger Arbeitseinsatz. Aber wir hatten wieder etwas im Wald getan und sind nicht nur herumgefahren. Bis zum Sonntag blieben wieder Freunde, u.a. aus der Berlin, dem Oderbruch und Jessen. (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
2003
Saisonabschluss am letzten Septembersonnabend
Langsam spricht sich auch in Bernburg herum, dass an der Martinskirche Motorradgottesdienste stattfinden – es waren etwa 35 Motorräder, die vor ihrem Portal ankamen. Nach dem Gottesdienst fuhren wir wieder Richtung Westen, gen Harz. Diesmal war jedoch die Straße der Romanik (eine in Sachsen-Anhalt bekannte Touristenroute) unser Thema: Jeder konnte sich an einem Wettkampf beteiligen. Dafür mussten bei all den Burgen bzw. romanischen Kirchen schriftlich bestimmte Fragen beantwortet werden. Die Sieger bekamen neben Preisen u.a. ein paar Liter Sprit… Einer sagte hinterher: »In so vielen Kirchen wie heute war ich mein ganzes Leben noch nicht gewesen!« Im Pfarrgarten wurde anschließend ausgiebig gefeiert. (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
Fahrt nach Sternhagen (bei Prenzlau)
Bei dieser Fahrt waren nur wenige Fahrer aus Bernburg anwesend, aber eine ganze Anzahl von solchen, die auch zum Saisonauftakt bzw. -Abschluss nach BBG gekommen waren. Das Besondere für mich war diesmal, dass die Autobahnpolizei bei der Ausfahrt »Tour de Uck« die Richtungsfahrbahn nach Stettin (A 11) gesperrt hatte, so dass wir genüsslich mit 50 km/h auf der Autobahn dahinrollen konnten… (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
Saisonauftakt am letzten Aprilsonnabend
Jetzt waren es ca. 30 Motorräder. Die Fahrt führte diesmal gleich zu dem schon bekannten Wald bei Zerbst. Den Kirchenförster trafen wir dort wieder – wollten auch sehen, ob die Setzlinge vom vergangenen Jahr angewachsen waren. Und: wir feierten unseren kurzen Gottesdienst am Waldrand. Danach ging es in ein anderes Forstrevier zum Waldeinsatz: Diesmal pflanzten wir Setzlinge in einem Altbestand, der dadurch aufgebessert werden sollte (Doch dann war der Sommer so trocken, dass nur wenige Bäumchen überlebten). Anschließend gab es dort wieder Grillwurst und dann fuhren wir zurück, um wieder im Pfarrgarten zu feiern. Bis zum Sonntag blieben wieder Freunde, u.a. aus der Altmark und aus Prenzlau. (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
2002
Saisonabschluss im September
Wieder waren etwa 25 Leute gekommen, um nach dem Gottesdienst in der Martinskirche zu einer Fahrt aufzubrechen. Diesmal fuhren wir in den Harz und konnten bei einem Triumph-Händler in Hasselfelde Vorführmaschinen ausprobieren. Der goldene Herbst im Harz ist eine Reise wert… (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
Fahrt nach Sternhagen (bei Prenzlau)
Hier findet seit vielen Jahren ein Motorradtreffen christlicher Biker statt. Es dauert von Freitag bis Sonntag, schließt Live-Konzerte und eine »Tour de Uck« ein, also eine Fahrt durch die Uckermark. Auf dem Gelände des Rüstzeitheimes wird gezeltet und das Schöne ist auch hier, dass alle unabhängig von Typen, Marken oder Konfessionen beisammen sind. Ein großes Lagerfeuer und am Sonnabend ein opulentes Buffet sind weitere Kennzeichen – alles von Ehrenamtlichen vorbereitet. Bei über 200 Motorrädern ist das ein riesiger Arbeitsaufwand. Das Sternhager Treffen erwuchs übrigens aus einer Initiative einer Jungen Gemeinde, in der sich zu DDR-Zeiten Jugendliche mit ihren MZ‘s trafen… (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
Saisonauftakt im April
Nun waren es schon etwa 25 Motorräder. Die Fahrt führte bei frischen Temperaturen (unterwegs gab es sogar einen Schneeschauer) über das brandenburgische Wiesenburg zu einem Wald bei Zerbst. Dort hatten wir mit unserem Kirchenförster einen Waldeinsatz: An einem Waldrand pflanzten wir Setzlinge. Anschließend gab es dort Grillwurst und dann fuhren wir wieder nach Bernburg, um noch im Pfarrgarten zu feiern. Ein gerissener Bowdenzug konnte mit einer Lüsterklemme geflickt werden, sonst ging alles gut. Freunde aus Berlin und Dresden blieben bis zum Sonntag. (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)
2001
Saisonabschluss im Oktober
Alles angemeldet, Polizei informiert, die Landkreise, durch die die Fahrt gehen sollte, die Straße vor der Martinskirche abgesperrt, die Kirchengemeinde hat Kuchen gebacken und Würstchen besorgt und dann – dann kamen wegen Regens nur vier Motorräder… Fazit: Oktober ist zu spät und alles muss klein beginnen. (Bilder hiervon sind leider nicht vorhanden)